Rofo 2014; 186 - VO301_7
DOI: 10.1055/s-0034-1373055

Computertomografisch geplante, Roboter assistierte perkutane Interventionen – erste klinische Ergebnisse

B Schulz 1, S Zangos 1, K Eichler 1, T Vogl 1
  • 1Goethe Universität Frankfurt am Main, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Zielsetzung:

Evaluation der klinischen Durchführbarkeit und Sicherheit von Punktionen in verschiedenen Körperregionen in einem Computertomographen (CT) unter Einsatz eines Roboter-Assistenzsystems.

Material und Methodik:

N = 9 Patienten mit abklärungsbedürftigen Befunden in verschiedenen Körperregionen wurden mit einem kommerziell erhältlichen, CT kompatiblen Roboter-Assistenzsystem perkutan biopsiert. Die Prozeduren wurden anhand des Datensatzes eines unmittelbar vorher durchgeführten Dünnschicht-CTs an der Roboter-eigenen Workstation geplant. Der Führungsarm wurde vom System entsprechend des Zugangsweges in Position gebracht. Mithilfe des Nadelhalters des Systems konnten die Biopsieinstrumente durch den Arzt manuell eingeführt werden, um Proben in Koaxialtechnik zu gewinnen.

Ergebnisse:

Das vorgestellte neue System ermöglicht zielgenaue Punktionen bei n = 8 Patienten und folgte dem geplanten Punktionsweg nahezu exakt (2 Knochenbiopsien, 7 Weichteilbiopsien). Die histologische Auswertung zeigte bei 6 Patienten ein Malignom; bei einem Patienten wurde ein eosinophiles Granulom diagnostiziert, ein Patient wies lediglich eine Fibrose auf. Der durchschnittliche Punktionsweg betrug 7 cm (min:3,2 cm, max:8,9 cm), die durchschnittliche Anzahl an akqurierten Bildern zur Lagekontrolle der Biopsienadeln betrug 6 (min: 0, max: 11), ein DLP von 14mGycm (min: 0, max:30) wurde vom CT dokumentiert. Eine Punktion wies mutmasslich durch Patientenbewegung eine Abweichung der Nadelspitze auf, sodass die Punktion manuell durchgeführt wurde (29 akqurierte Bilder, DLP: 102mGycm).

Schlussfolgerungen:

Mithilfe des vorgestellten Roboterassistenzsystems konnten Biopsien effizient durchgeführt werden. Soweit aufgrund der aktuellen Daten beurteilbar, können Weichteil- und Knochenbiopsien mithilfe des Systems sicher und strahlungsarm durchgeführt werden. Beachtet werden muss jedoch die Patientenbewegung als wichtige Fehlerquelle.

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