Rofo 2014; 186 - VO305_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373059

Differenzierte CT-gesteuerte Schmerztherapie bei akuter und chronischer Lumboischialgie – Stellenwert in der ambulanten Versorgung von Schmerzpatienten

U von Smekal 1, M Thielen 1, KFR Neufang 1
  • 1Praxis für Radiologie und Nuklearmedizin Euskirchen, Radiologie, Euskirchen

Zielsetzung:

Die Wirksamkeit eines differenzierten Therapieansatzes der ambulanten CT-gesteuerten Schmerztherapie wird in einer prospektiven, strukturierten Studie unter Einbeziehung klinischer und soziologischer Faktoren untersucht.

Material und Methodik:

Von 6/2011 bis 8/2012 wurden 320 Pat. (142 M, 178 F, mittl. Alter 59,3J ± 13,4J) in Abhängigkeit von Anamnese, Symptomatik und radiologischen Befunden in 1 – 6 ambulanten Sitzungen (N = 821; Mittel 2,5; N = 1: 20,3%, N = 2: 24,2%, N = 3: 33,9%) mit CT-gesteuerten Therapien individuell behandelt. Injektionsort waren bei radikulärer Symptomatik der Spinalnerv im Neuroforamen (PRT; N = 175) oder epidural (EDT; N = 200) mit je 40 mg Triamcinolon; bei pseudoradikulärer Symptomatik die Gelenkfacetten (CFT; N = 350) oder die Sakroiliakalgelenke (SIG; N = 96) mit je 40 mg Triamcinolon und Bupivacain 0,5% (2 – 3 ml). Eine strukturierte und skalierte Befragung der Pat. erfolgte vor Therapiebeginn, an jedem Therapietag und 3 Monate nach Therapieende; u.a. wurden Art und Intensität der Beschwerden, Begleitmedikation und Arbeitsfähigkeit erfasst.

Ergebnisse:

Vor Behandlung hatten 14% der Pat. akute Schmerzen (< 6 Wo.), 23% Pat. subakute Schmerzen (6 bis 12 Wo.) und 63% der Pat. chronische Schmerzen (>12 Wo.). Nach 3 Mo. wiesen 89,9% der Pat. mit radikulärer und 84,0% der Pat. mit pseudoradikulärer Symptomatik eine Besserung um mind. 3 Punkte auf der Schmerzskala auf (alle Mann-Whitney U-Test p < 0,001). Von den erwerbstätigen Pat. mit radikulärer/pseudoradikulärer Symptomatik waren vor Therapie 64,1%/48,6%, 3 Mo. nach Therapie nur noch 14,7%/13,0% arbeitsunfähig (alle p < 0,001).

Schlussfolgerungen:

Vor Inkrafttreten der Qualitätssicherungsvereinbarungen zur schmerztherapeutischen Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten nach § 135 Abs. 2 SGB V hat die CT-assistierte Therapie der Lumbalgie die Schmerzsymptomatik anhaltend gebessert, die Einnahme von Medikamenten reduziert und die Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt. Eine Lockerung der Restriktionen ist für die ambulanten Versorgung der Schmerzpatienten erforderlich.

E-Mail: uli.smekal@koeln.de