Rofo 2014; 186 - VO305_6
DOI: 10.1055/s-0034-1373061

CT-gesteuerte intradiskale und intraforaminale Ozon/Sauerstoffinjektion: Eine kausale Therapie des bandscheibenprolapsassoziierten Schmerzsyndroms an 358 Patienten

T Lehnert 1, V Jacobi 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.

Zielsetzung:

Evaluation des therapeutischen Erfolges und der morphologisch/volumetrischen Veränderungen nach einer CT-gesteuerten intradiskalen und intraforaminalen Ozon/Sauerstoffinjektion in Kombination mit einer intraforaminalen Applikation eines Medikamentendepots.

Material und Methodik:

Bei 358 Patienten wurden nach frustranem konservativen Therapieversuch von 4 – 15 Monaten CT-gesteuert 3 ml eines Ozon/Sauerstoffgemisches in einen symptomatischen Bandscheibenvorfall injiziert und additativ eine Kombination aus 1 ml Celestan und 2 ml Carbostesin 0,25% intraforaminal appliziert. In durch konservative Maßnahmen weiterhin begleiteten Zeitintervallen von 1 Woche, 14 Tagen, 3 Monaten und 6 Monaten wurden die Beschwerdebeeinflussungen nach einer nummerischen (0 – 10) Schmerzskala eingeteilt. Morphologische und volumetrische Veränderungen der therapierten Bandscheibe wurden MR-tomografisch präinterventionell sowie 3 Monate und 6 Monate postinterventionell erfasst.

Ergebnisse:

Nach 7 Tagen zeigten 85 Patienten (23,7%) eine Beschwerdefreiheit, 46 Patienten (12,9%) eine Schmerzreduktion um einen Punkt, 42 Patienten (11,7%) eine Schmerzreduktion um zwei Punkte, 34 Patienten (9,5%) eine Schmerzreduktion um drei Punkte, 45 Patienten (12,6%) eine Schmerzreduktion um vier Punkte, 37 Patienten (10,3%) eine Schmerzreduktion um fünf Punkte und 26 Patienten (7,3%) eine Schmerzreduktion um 6 Punkte. Bei 43 Patienten (12,0%) zeigte sich keine Besserung in der Schmerzsymptomatik. 6 Monate nach Therapie zeigten 114 Patienten (31,8%) eine Beschwerdefreiheit, 16 Patienten (4,5%) eine Schmerzreduktion um einen Punkt, 23 Patienten (6,4%) eine Schmerzreduktion um zwei Punkte, 54 Patienten (15,1%) eine Schmerzreduktion um drei Punkte, 47 Patienten (13,2%) eine Schmerzreduktion um vier Punkte und 52 Patienten (14,5%) eine Schmerzreduktion um fünf Punkte. Bei 52 Patienten (14,5%) wurde keine Besserung in der Schmerzsymptomatik detektiert. MR-volumetrisch zeigte sich 6 Monate nach Intervention eine Volumenreduktion der behandelten Bandscheibe im Mittel von 12,7%.

Schlussfolgerungen:

Die mittelfristigen Erfolge der CT-gesteuerten intradiskalen und intraforaminalen Ozon/Sauerstoffinjektion in Kombination mit einer intraforaminalem Medikamentenapplikation sind vielversprechend und rechtfertigen den Einsatz dieser Methode. Eine Schmerzreduktion nach 6 Monate konnte bei 85,5% (n = 306) des Patientenkollektivs erzielt werden.

E-Mail: thomas.lehnert@kgu.de