Rofo 2014; 186 - VO312_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373069

Visualisierung primärer und sekundärer Leberläsionen in fluoroskopischen MRT-Sequenzen

H Rempp 1, R Hoffmann 1, H Loh 1, E Rothgang 2, L Pan 3, CD Claussen 1, S Clasen 1
  • 1Eberhard Karls Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Siemens Healthcare, Erlangen
  • 3Siemens Corporate Technology, Center for Applied Medical Imaging, Baltimore, MD, USA

Zielsetzung:

Bei der MR-gesteuerten Radiofrequenzablation werden fluoroskopische MRT-Sequenzen zur Applikatorpositionierung verwendet. Ziel der Studie ist die retrospektive Auswertung der Detektierbarkeit von Leberläsionen in einer fluroskopischen Gradientenechosequenz (GRE) und einer Steady-state free precession Sequenz (SSFP).

Material und Methodik:

108 Patienten mit Hepatozellulären Karzinomen (HCC) (n = 41, Diameter 22 ± 8 mm) und Lebermetastasen (n = 67, Diameter 20 ± 10 mm) wurden mittels MR-gesteuerter Radiofrequenzablation in einem weit gebohrten 1,5 T Kernspintomographen behandelt. Eine gespoilte multi-slice GRE-Sequenz mit T1 Bildkontrast und eine balancierte SSFP-Sequenz mit T2/T1 Kontrast wurden beide zur Applikatorpositionierung verwendet. Es erfolgte keine Applikation von Kontrastmittel. Das Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) der unbehandelten Läsionen wurde mittels ROI-Analysen berechnet und die Detektierbarkeit der Läsionen wurde visuell durch zwei Gutachter beurteilt (gut abgrenzbar/schwierig abzugrenzen/nicht abgrenzbar).

Ergebnisse:

HCCs konnten besser mit der SSFP-Sequenz dargestellt werden. Sie waren gut abgrenzbar in 33/52% (GRE/SSFP), schwierig abzugrenzen in 30/18% und nicht abgrenzbar in 37/30% der Fälle. Das CNR variierte stark (Median -9,1 (range -30; 10) bei GRE gegenüber +11,0 (-6; 89) bei SSFP).

Lebermetastasen waren gut abgrenzbar in 58/41% (GRE/SSFP), schwierig abzugrenzen in 14/21% und nicht abgrenzbar in 28/38% der Fälle. CNR war bei Lebermetastasen in der GRE-Sequenz -10,0 (-41, 14) gegenüber 9 (-4, 63) in der SSFP. Zwanzig Prozent aller Läsionen konnten mit keiner der beiden fluroskopischen MRT-Sequenzen abgegegrenzt werden. In diesen Fällen erfolgte die Nadelplatzierung anhand anatomischer Merkmale.

Schlussfolgerungen:

Die MR-Fluroskopie mit GRE und SSFP-Sequenzen ermöglichte es, 80% der Leberläsionen ohne Kontrastmittelapplikation abzugrenzen. Die verwendeten Sequenzen ergänzen sich; insgesamt ist die SSFP-Sequenz besser für die Visulisierung von HCCs geeignet, die GRE-Sequenz für Lebermetastasen.

E-Mail: h.rempp@yahoo.de