Rofo 2014; 186 - RK413_2
DOI: 10.1055/s-0034-1373103

Leber (Zertifizierung: Modul C Spezialkurs)

B Radeleff 1, N Kortes 1
  • 1Universität Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg

Bildgebende Verfahren wie z.B. CT, MRT, Ultraschall oder Fluoroskopie eignen sich zur interventionellen Punktion der Leber, letztere beiden bieten dabei sogar den Vorteil einer Echtzeitbildgebung. Die CT-gesteuerte Punktion- bzw. Drainagenanlage ist jedoch bei schwierig zu erreichenden Zielläsionen direkt unterhalb des Zwerchfells den anderen Verfahren hinsichtlich der Planung des Zugangsweges, der Kontrolle der Nadel- und ggf. Katheterlage, der schnellen Durchführbarkeit, sowie der relativ leicht zu erlernenden Technik überlegen. Die CT bietet eine hohe Ortsauflösung sowie eine genaue Tiefendarstellung mit der Möglichkeit zur Umgehung von Gefäßleitstrukturen. Bei sachgerechter Durchführung ist die CT-Punktion der Leber sicher, effizient und komplikationsarm. Nachteile der CT-gesteuerten Leberpunktion sind eine mögliche hohe Strahlenexposition gerade bei komplexen, schwierig zu erreichenden Läsionen (ggf. viele notwendige Kontrollscans) und die Tatsache, dass mit einer stufenweisen Nadelpositionierungs-Technik im CT keine Echtzeitbildgebung möglich ist. Der Einsatz der Fluoroskopie bei der interventionellen Leberpunktion führt zu einer hohen Strahlenexposition, so dass wir sie nur in Ausnahmefällen einsetzen.

Punktionen ermöglichen die histologische Sicherung eines Tumors oder Raumforderung bzw. die Gewinnung von Flüssigkeiten aus Verhalten. Interventionell eingebrachte Drainagen können anschließend die Hospitalisationsdauer von Patienten verkürzen und ggf. chirurgische Operationen vermeiden.

E-Mail: boris.radeleff@med.uni-heidelberg.de