Rofo 2014; 186 - VO401_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373124

MR-tomografische Visualisierung der regionalen und globalen Signalintensität des Lungenparenchyms bei Patienten mit Cystischer Fibrose (CF) im Vergleich zum Lung Clearance Index

S Fleischer 1, I Tsiflikas 1, V Langlouis 1, M Teufel 1, U Graepler-Mainka 2, J Riethmüller 2, CD Claussen 1, JF Schäfer 1
  • 1Uniklinik Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Universitätskinderklinik Tübingen, Abteilung Pulmologie, Tübingen

Zielsetzung:

Die Lungen-MRT wird bei CF-Patienten in der klinischen Routine bereits eingesetzt und bietet neben anatomischer Bildinformation die Möglichkeit, die regionalen Ventilationsunterschiede des Lungenparenchyms abzuschätzen und farbkodiert darzustellen. Aktuelles Ziel war, das Mosaikmuster der Lunge in der MRT zu untersuchen, das Verhältnis zwischen Volumen und Signalintensität (SI) zu analysieren und die Ergebnisse mit dem Lung Clearance Index (LCI), dem modernsten funktionellen Parameter zum Monitoring von Airtrapping, zu vergleichen.

Material und Methodik:

25 CF-Patienten (10 w, 15 m) im Alter von 18 +/- 9 Jahren (7 – 40) erhielten eine 1,5 T MRT (Magnetom Vision, Siemens) mit einer speziellen GRE-Sequenz (TR = 2,5 ms; TE = 0,8 ms; Voxel 1,6 × 1,6 × 15 mm3; Gap 10 mm). Es wurden pro Seite 5 – 7 sagittale Schichten in in- und exspiratorischem Atemstopp akquiriert mit anschließender Segmentation der belüfteten Lungenareale, um Volumina und Verteilung der SI-Werte zu berechnen. Der LCI wurde am gleichen Tag bestimmt mittels Multiple-Breath-Washout (MBW)-Technik (EasyOne Pro, ndd Medical Technologies).

Ergebnisse:

Sowohl die SI-Zunahme (SI_Delta) als auch die individuell maximale SI in Exspiration korrelierten gut mit der entsprechenden Volumenabnahme (Vol_Delta) (r = 0,86 bzw. 0,79; p < 0,0001). Der LCI zeigte eine negative Korrelation mit Vol_Delta (r=-0,58; p=0,0025) und SI_Delta (r=-0,47; p=0,0183). Die schrittweise Regressionsanalyse zwischen Lungenvolumen bei verschiedenen SI-Werten und LCI ergab ein Korrelationsmaximum von r=0,56 (p=0,0035) bei SI_Delta von 115 bzw. 120% sowie eine weiter ansteigende Korrelation zwischen 325 und 400% (r=0,56–0,58; p=0,0035–0,0024).

Schlussfolgerungen:

Der enge Zusammenhang von Volumenabnahme und SI-Zunahme zwischen In- und Exspiration wurde bestätigt. Die MR-Messwerte korrelieren ebenfalls mit dem LCI als funktionellem Marker für Airtrapping und scheinen daher geeignet für die bildgestützte Analyse der regionalen Ventilationsunterschiede als weiterer Schritt in Richtung Quantifikation von Airtrapping.

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