Rofo 2014; 186 - VO317_7
DOI: 10.1055/s-0034-1373191

Einfluss betreiber- und gerätespezifischer Faktoren auf die Strahlenexposition bei kurativen Mammografien

T Krähling 1, A Sommer 1, W Heindel 2, H Lenzen 2
  • 1Universitätsklinikum Münster, Referenzzentrum Mammografie Münster, Münster
  • 2Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Zielsetzung:

In der Studie soll die Strahlenexposition bei kurativen Mammografieuntersuchungen unter Berücksichtigung der Einflussfaktoren Geräteklasse, Alter der Patientin und Kompressionshöhe untersucht werden.

Material und Methodik:

Für 15 CR- und 11 DR-Mammografiesysteme bei 24 Betreibern aus NRW wurden im Rahmen einer vom BfS initiierten Studie die Strahlenausbeute bei verschiedenen Röhrenspannungen und Anoden/Filter-Kombinationen ermittelt sowie der Korrekturwert der Kompressionshöhe bestimmt. Die bei Aufnahmen der Standardprojektionen zur Bestimmung der mittleren Parenchymdosis (AGD) benötigten Expositionsparameter, u.a. Röhrenspannung, Ladung, Anoden/Filterkombination und Kompressionshöhe, wurden aus der Dokumentation des Betreibers erfasst. In der Studie wurden Aufnahmen berücksichtigt, die maximal 13 Monate vor der Erfassung der gerätespezifischen Parameter erstellt wurden. Das berücksichtigte Datenkollektiv umfasst mehr als 150.000 Einzelexpositionen aus dem kurativen Bereich.

Ergebnisse:

Durch die Einbeziehung einer größeren Anzahl an Betreibern kann die AGD, mit der eine Patientin bei einer Untersuchung im Mittel exponiert wird, mit einer höheren Signifikanz abgeschätzt werden. Betreiberspezifische Einflussfaktoren sowie Einflüsse durch das Patientenklientel des Betreibers auf die AGD werden hierdurch minimiert. Das Datenkollektiv ermöglicht die Abschätzung der mittleren AGD und deren Schwankungsbreite in Abhängigkeit der verwendeten Mammografiegeräteklasse, Alters der Patientin und der Kompressionshöhe. Ein Vergleich mit der Strahlenexposition bei einzelnen Betreibern liefert eine Abschätzung über den Einfluss der spezifischen Einstellungen des Mammografiegerätes und nicht-technischer Betreiberfaktoren.

Schlussfolgerungen:

Bei Mammografieuntersuchungen sind nicht-technische Betreiberfaktoren, wie beispielsweise die Ausbildung des Personals und das Patientenklientel, zusätzliche Faktoren, die die Strahlenexposition wesentlich beeinflussen können und müssen bei der Angabe von Dosiswerten stärker berücksichtigt werden.

E-Mail: tobias.kraehling@uni-muenster.de