Rofo 2014; 186 - WS407_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373204

MRT nach Operation und Rekonstruktion

M Fuchsjäger 1
  • 1Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologische Diagnostik, Graz

Bestätigung der kompletten Resektion, Identifikation von postoperativen Flüssigkeitsretentionen, Detektion von residualen Tumorgewebe und von Tumorrezidiven sind die Ziele der posttherapeutischen Bildgebung nach Brustkrebs. Postoperative Veränderungen treten aufgrund von chirurgischen Eingriffen, Axilladissektion und Radiotherapie auf und umfassen Flüssigkeitsansammlungen, Ödem, Hautverdickungen, Architekturstörungen, Vernarbungen und Verkalkungen. Die ausgeprägtesten Veränderungen erkennt man 6 – 12 Monate nach der Therapie, mammografische Stabilität tritt nach 2 – 3 Jahren ein. Für die Bewertung der postoperativen Mammografie ist der gesamte longitudinale Verlauf aller prä- und posttherapeutischen Bilder heranzuziehen. Ultraschall ist die Methode der Wahl für die Diagnostik von Flüssigkeitsansammlungen. Die MRT sollte im Routinesetting frühestens 12 Monate nach abgeschlossener Therapie durchgeführt werden um falsch positive Ergebnisse zu vermeiden. Die MRT ist die Methode der Wahl für die Beantwortung spezieller postoperativer Fragenstellungen, insbesondere die Differenzierung zwischen Narbe und Rezidiv. Um zwischen Fettgewebsnekrose, anderen posttherapeutischen Veränderungen und Rezidiv unterscheiden zu können, ist die Kenntnis der genauen zeitlichen Abläufe dieser Veränderungen notwendig. Mammografie ist die Basis der postoperativen Verlaufskontrolle, Ultraschall kann in der frühen postoperativen Phase helfen, die MRT hingegen ist die Methode der Wahl in den späteren postoperativen Phasen. Für Rekonstruktionen, insbesondere mit Implantaten stellt die MRT die Methode der Wahl zum postoperativen Follow-up dar. Intra- und extrakapsuläre Implantatrupturen können zweifelsfrei nur mit der MRT diagnostiziert werden. Für Frauen nach Brustkrebs, Rekonstruktion und erhöhten Rezidivrisiko werden systematische MRT Verlaufskontrollen empfohlen.

Lernziele:

  • Kenntinis der zu erwartenden postoperativen Veränderungen

  • Definition der MRT-Indikationen und der MRT-Befunde nach Therapie

E-Mail: michael.fuchsjaeger@medunigraz.at