Rofo 2014; 186 - VO210_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373260

Genauigkeit der Detektion von Lebermetastasen der [18F]FDG-PET/MRT: Vergleich zur PET/CT

K Beiderwellen 1, L Geraldo 2, V Hartung 3, P Heusch 4, F Nensa 1, L Umutlu 1, TC Lauenstein 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Hospital Sant Pau, Department of Nuclear Medicine, Barcelona, Spanien
  • 3Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
  • 4Universität Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf

Zielsetzung:

Bestimmung der diagnostischen Genauigkeit (Accuracy) der PET/MRT in der Detektion von Lebermetasen im Vergleich zur PET/CT.

Material und Methodik:

32 Patienten mit soliden Tumoren erhielten nach einer PET/CT mit [18F]FDG in fulldose-Technik (Biograph mCT 128, Siemens) eine PET/MRT mit i.v.-Kontrastmittelgabe (Biograph mMR, Siemens). Das PET/MRT-Protokoll umfasste folgende Sequenzen: 1) T1w FLASH in/opp, 2) T2w HASTE, 3) T2w TSE 4) DWI, 5) dynamische T1w VIBE 4) T1w FLASH fs nach KM. Die Beurteilung der Datensätze erfolgte separat durch zwei Ärzte. Maximal 10 Leberläsionen pro Patient wurden in den einzelnen Modalitäten (PET/CT, PET/MRT) in Bezug auf Malignität (1 = benigne; 2 = unbestimmt; 3 = maligne) bewertet. Den Referenzstandard bildeten Follow-up-Untersuchungen im Abstand von mindestens 75 Tagen. Für 8 Patienten war zusätzlich ein histopathologischer Befund (Leberbiopsie, Resektionspräparat nach Leberteilresektion) verfügbar. Es erfolgte eine Kalkulation von Sensitivität und Spezifität sowie der diagnostischen Genauigkeit (Accuracy, Area-under-the-curve).

Ergebnisse:

26 der 32 Patienten wiesen Leberläsionen auf. Insgesamt wurden 113 Läsionen beschrieben (68 benigne, 45 maligne). Nach dem Referenzstandard lagen bei 12 Patienten Lebermetastasen vor, die sowohl in PET/CT also auch PET/MRT korrekt identifiziert wurden. Bei der läsionenbasierten Analyse ergaben sich für das PET/MRT signifikant höhere Werte für Sensitivität (PET/MRT 92,2%; PET/CT: 67,8%, p < 0,01) und diagnostische Genauigkeit (AUC: PET/MRT: 96,1%; PET/CT: 82,4%; p < 0,001). Sowohl PET/MRT als auch PET/CT wiesen dabei eine hohe Spezifität auf (PET/MRT: 100%; PET/CT: 97,1%; p > 0,05). Mittels PET/MRT konnten 10 zusätzliche Lebermetastasen und 13 zusätzliche benigne Leberläsionen detektiert werden.

Schlussfolgerungen:

Die PET/MRT weist im Vergleich zur PET/CT in der Diagnostik von Lebermetastasen eine höhere Sensitivität sowie eine höhere diagnostische Genauigkeit auf und bietet sich daher als leistungsfähige Alternative zur PET/CT an.

E-Mail: karsten.beiderwellen@uk-essen.de