Rofo 2014; 186 - VO106_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373287

Dreidimesionale, CT-gestützte Planungshilfe in der primären Hüftendoprothetik

S Radmer 1, R Andresen 2
  • 1Zentrum für Bewegungsheilkunde, Facharztpraxis für Orthopädie, Berlin
  • 2Westküstenklinikum Heide – Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide

Zielsetzung:

Bei der Hüftendoprothetik ist eine exakte Positionierung der Implantate unabdingbar. Eine präoperative Planung ist hierzu unerlässlich, sie wird im Regelfall mittels konventionellen Röntgenaufnahmen durchgeführt, wobei hier eine exakte Planung durch unterschiedliche Faktoren erschwert ist. Ziel unserer Studie war es, die klinische Anwendbarkeit eines 3D Planungssystems zu überprüfen.

Material und Methodik:

Bei 320 Patienten (Durchschnittsalter 73,4 (32 – 95) Jahre) mit endoprothesenpflichtigen Erkrankungen des Hüftgelenkes wurde präoperativ zur 3D Planung ein CT durchgeführt. Hierzu wurde eine kontinuierliche Spirale vom Beckenkamm bis 20 cm distal des Azetabulums mit einer Schichtdicke von 2 mm und einem Rekonstruktionsintervall von 2,5 mm erstellt. Zusätzlich erfolgten 6 Einzelschichten mit einer Schichtdicke von 2 mm im Bereich des Kniegelenkes zur Bestimmung der bikondylären Ebene. Die Daten wurden im DICOM Format auf einer externen Workstation zur 3D Planung mithilfe einer speziellen Software (SYMBIOS® 3D-Hip Plan) weiterverarbeitet, wobei eine exakte Darstellung des Azetabulums und Femurs in allen drei Ebenen möglich war. Nach Festlegen der Beckenachse und Bestimmung des ursprünglichen Drehzentrums erfolgte zunächst die Positionierung der Hüftpfanne, im Anschluss die des Schaftes.

Ergebnisse:

Bei 281/320 Patienten (88%) liess sich die Hüftpfanne wie geplant implantieren. Im Bereich des Schaftes wurde bei 16/320 Patienten (5%) ein Individualschaft implantiert, da sich hier auch bei Verwendung des modularen Schaftes keine adäquate Versorgung erzielen liess. Bei den übrigen 304 Patienten liess sich die Planung in 280/304 Patienten (92%) exakt umsetzen.

Schlussfolgerungen:

Mit der 3D Hüftplanung ist eine präoperative Simulation der Implantatpositionierungen möglich, wodurch sich das Hüftdrehzentrum optimal bestimmen und rekonstruieren lässt. Mögliche intraoperativ auftretende Schwierigkeiten lassen sich bereits präoperativ identifizieren, Pat., die einen Individualschaft benötigen, können sicher identifiziert werden.

E-Mail: sebastian@dr-radmer.de