Rofo 2014; 186 - VO106_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373291

Benefit ergänzender ABER-Serien bei der direkten 3T MR-Schulterarthrografie

A Maehringer-Kunz 1, R Kloeckner 1, S Mueller-Haberstock 2, C Dueber 1, KF Kreitner 1
  • 1Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
  • 2Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Mainz

Zielsetzung:

Evaluation des diagnostischen Nutzens von ergänzenden Abduktions- und Außenrotations-Serien „ABER“ („ABduction and External Rotation“) in der direkten 3T-MR-Arthrografie.

Material und Methodik:

Wir analysierten 23 Patienten mit persistierendem Schulterschmerz, die sich von 03/2010 – 03/2013 einer direkten MR-Arthrografie der Schulter unterzogen. Nach Injektion von verdünntem Gadolinium-DTPA (0,02mmol Magnevist®, Bayer Schering Pharma, Deutschland) wurde ein konventionelles Schulter-MRT in axialer, sagittaler und koronarer Ebene durchgeführt, gefolgt von ergänzenden Serien in „ABER“-Position. Alle Untersuchungen wurden mit einem 3T-MRT durchgeführt (Trio® und Skyra®, Siemens Healthcare, Deutschland). Das mittlere Patientenalter betrug 36 Jahre, 15 Männer und 8 Frauen wurden untersucht. Die verblindete Analyse wurde von einem Radiologen mit > 20 Jahren Erfahrung im Schulter-MRT durchgeführt. Zuerst wurde die konventionelle MRT-Arthrografie beurteilt, gefolgt von einer kombinierten Analyse der konventionellen und der „ABER“-Serien.

Ergebnisse:

Ergänzende „ABER“-Serien führten bei 18 von 23 (78%) Patienten zu zusätzlichen Informationen. Vor allem Pathologien des superioren Labrums (n = 12), der Gelenkkapsel (n = 12) sowie der Rotatorenmanschette (n = 6) waren entweder in der „ABER“-Bildgebung besser zu erkennen oder nur durch diese überhaupt erst zu diagnostizieren. Die zusätzlichen „ABER“-Serien ermöglichten in 4 von 23 Patienten (17%) die Diagnose einer Mikroinstabilität oder atraumatischen Instabilität.

Schlussfolgerungen:

Obgleich nur eine kleine „ABER“-Serie vorgestellt wird, scheint die „ABER“-Bildgebung in der MR-Arthrografie klinisch sinnvoll. Vor allem für Patienten mit Verdacht auf Verletzungen des superioren Labrums, der Rotatorenmanschette sowie bei V.a. Mikroinstabilität scheint die Methode einen zusätzlichen Nutzen zu haben.

E-Mail: Aline.maehringer.kunz@gmail.com