Rofo 2014; 186 - RK303_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373307

Fußdeformitäten

B Mayer 1
  • 1Zentrum für Orthopädie und Sportmedizin, München

Die uneingeschränkte komplexe Funktionsweise des Sprunggelenkes und des Fußes setzt ein reibungsloses Zusammenspiel der aktiven und passiven Strukturelemente voraus. Bei Beeinträchtigung einzelner Strukturen (Gelenke, Bänder, Muskulatur, Sehnen) wird die Funktionseinheit erheblich gestört und führt in nicht seltenen Fällen zur Dekompensation des Fußes. Demnach gilt es nicht ausschließlich Schmerzen zu therapieren, sondern die Funktionseinheit des Sprunggelenkes und des Fußes zu erhalten, bzw. wieder herzustellen.

Verletzungen der Peronealsehnen werden nicht selten inital bei der Diagnose eines Distorsionstraumas übersehen. Dabei treten in ca. 2 – 5% der Fälle gleichzeitig Verletzungen der Peronealsehnen auf. Persistierende Beschwerden über einen längeren Zeitraum hinaus sollten immer Anlass sein, die Diagnose des Distorsionstraumas kritisch zu überprüfen.

Die länger andauernde Schädigung der Peronealsehnen führt sekundär zu einer strukturellen Deformität des Rückfußes in eine Varusstellung, Außenrotation der Fibula und Tiefertreten des ersten Strahls.

Die frühzeitige Wiederherstellung der Peronealsehnen birgt dieser Gefahr vor. Bei schon vorliegender Deformität des Fußes ist zusätzlich zur Rekonstruktion der Sehnen, eine knöcherne Korrektur des Rückfußes und ggf. des Mittelfußes vorzunehmen.

Gleichermaßen trifft dies für die Betrachtung der, für die Stabilisierung des Fußes, wichtigen Tibialis posterior Sehne zu. Bei chronischer Pathologie bis zur Ruptur kommt es zur Destabilisierung des medialen Fußrandes und zur Ausbildung einer Pes planovalgus Deformität.

Nach Ausbildung einer symptomatischen Pes planovalgus Deformität ist eine komplexe operative Korrektur häufig unumgänglich. Diese umfasst die Wiederherstellung des Rückfußes durch Umstellungsosteotomien des Calcaneus, Sehnentranspositionen und flankierenden Eingriffen am Mittelfuß.

Lernziele:

Fußdeformitäten entstehen durch eine Störung des aktiven und passiven Bewegungsapparates

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