Rofo 2014; 186 - RK303_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373310

Kindliches Trauma

M Steinborn 1
  • 1Klinikum München-Schwabing, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Kinderradiologie, München

Die radiologische Abklärung eines Traumas des Fußes und Sprunggelenks ist bei Kindern häufig. Dabei sind Anamnese und Klinik je nach Alter schwierig zu erheben und werden zum Teil auf die gesamte untere Extremität projiziert. Zudem kann die Interpretation des Röntgenbildes durch akzessorische Knochenkerne oder Ossifikationszentren erschwert werden. Am wachsenden Skelett finden sich andere Verletzungsmuster als bei Erwachsenen. Knöcherne Verletzungen sind deutlich häufiger als ligamentäre, so dass viele Veränderungen bereits auf dem initialen Röntgenbild zu erkennen sind. Typisch sind subkapitale Frakturen im Bereich der Metatarsalia, oder Frakturen der Basis des Os metatarsale V bei Supinationstrauma. Eine diagnostische Herausforderung können nicht oder wenig dislozierte Sprunggelenksfrakturen bei offenen oder partiell verschlossenen Epiphysenfugen sein. Hier stellen die Übergangsfrakturen der distalen Tibia eine Sonderform der Verletzung dar, die als epiphysäre (two-plane) oder epi-metaphysäre Fraktur (tri-plane) auftreten kann. Bei entsprechendem klinischen Verdacht oder nicht schlüssigem Röntgenbild ist in diesen Fällen häufig eine zusätzliche Schnittbilddiagnostik erforderlich.

Lernziele:

  • es sollen die häufigsten Verletzungen des Fußes und Sprunggelenks bei Kindern vorgestellt werden

  • es soll gezeigt werden, wann eine weiterführende Diagnostik sinnvoll ist

E-Mail: marc.steinborn@lrz.tum.de