Rofo 2014; 186 - VO311_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373345

Multiphasische 4D-CTA und konventionelle Einphasen-CTA beim akuten ischämischen Schlaganfall: Vergleich von Thrombuslänge und Status der Kollateralisierung

I Kaschka 1, S Kloska 1, A Dörfler 1, T Struffert 1, T Engelhorn 1, P Gölitz 1
  • 1Uniklinik Erlangen, Neuroradiologie, Erlangen

Zielsetzung:

Die Thrombuslast und die zerebrale Kollateralisiserung in der CT-Angiografie (CTA) sind prädiktiv für das klinische Outcome bei akutem ischämischen Schlaganfall. Unsere Hypothese war, dass die multiphasische 4D-CTA (4D-CTA) eine exaktere Beurteilung der Thrombuslänge/Thrombuslast und der Kollateralisierung ermöglicht als die arterielle Einphasen-CTA (CTA).

Material und Methodik:

Bei 49 Patienten (33 weiblich; Alter 77 ± 12 Jahre) mit akutem ischämischen Schlaganfall und Gefäßverschluss in der vorderen Zirkulation wurde an einem 128-Zeilen CT (Siemens, SOMATOM Definition AS+) im Rahmen einer multimodalen Bildgebung eine CTA und eine Volumen-Perfusions-CT (VP-CT) durchgeführt. Die VP-CT wurde als multiphasische 4D-CTA rekonstruiert. Die CTA sowie die 4D-CTA wurden für die absolute Thombuslänge (TL), den Clot Burden (CBS) und den Collateral Score (CS) mit kommerzieller Software (Siemens, syngo.via, CT Dynamic Angio) ausgewertet.

Ergebnisse:

4D-CTA und CTA zeigen jeweils signifikante Unterschiede (p < 0,01) für die TL (1,4±0,7cm (CTA) versus 1,1±0,6cm (4D-CTA)), den CBS (5,1±2,9 (CTA) versus 6,1±2,4 (4D-CTA)) und den CS (1,5±0,8 (CTA) versus 2,4±0,8 (4D-CTA)).

Die CTA überschätzt systematisch die Thrombusausdehnung. Gleichzeitig wird das Ausmaß der Kollateralisierung in der CTA gegenüber der multiphasischen 4D-CTA signifikant unterschätzt.

Schlussfolgerungen:

In der Messung der Thrombuslänge/Thrombuslast sowie für die Visualisierung der zerebralen Kollateralisierung ist die multiphasische 4D-CTA der CTA überlegen.

E-Mail: Iris.Kaschka@uk-erlangen.de