Rofo 2014; 186 - WS405_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373389

Rolle des PET/CT beim Malignen Melanom

C Pfannenberg 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tuebingen, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tuebingen

Die frühzeitige Kenntnis über die genaue Tumorausbreitung ist bei Patienten mit Malignem Melanom (MM) von großer Bedeutung für die Durchführung einer individuell optimierten Therapie. Patienten mit metastasiertem MM im Stadium III/IV können unter bestimmten Umständen (limited disease) mittels chirurgischer Resektion behandelt werden. Die komplette Metastasektomie ist dabei der entscheidende Prognoseparameter. Grundvoraussetzung ist die sichere Identifikation und Lokalisation aller Metastasen. Für diese Indikation wird heute zunehmend die FDG-PET/CT eingesetzt, da sie sich als eine der genauesten Untersuchungsmethoden zur Detektion von extrazerebralen Metastasen beim MM erwiesen hat. Zahlreiche Studien (u.a. Metaanalyse Xing et al 2011) belegen die hohe Sensitivität (>85%) und Spezifität (>90%) der FDG-PET/CT beim Nachweis von MM-Metastasen, die die Treffsicherheit der konventionellen Stagingmethoden, insbesondere der alleinigen CT übertreffen und in einem Drittel der Fälle zu einer Änderung des therapeutischen Managements geführt haben. Außerdem besitzt die PET/CT den Vorteil des Ganzkörper-Stagings welches in Bezug auf das diffuse und unvorhersehbare Metastasierungsmuster beim MM von besonderem Wert ist. Die begrenzte Sensitivität der PET für Läsionen < 1cm und die mangelnde Fähigkeit, mikroskopische Metastasen zu entdecken (im Vergleich zur SNB) limitieren den Nutzen der PET/CT für Patienten mit lokalisiertem Melanom im Stadium I und II. Studien zum Vergleich von FDG-PET/CT und GK-MRT beim Staging des fortgeschrittenen MM belegen einen Vorteil der PET/CT in der Detektion von Lymphknoten- und Fernmetastasen (außer Leber und Hirn), zeigen aber auch, daß sich PET/CT und MRT ergänzen und keine konkurrierende Verfahren darstellen.

Lernziele:

  • Erkennen der Vorteile und Grenzen des Ganzkörper-Stagings mittels FDG-PET/CT beim Melanom

  • Vergleich der PET/CT mit anderen Staging-Verfahren

  • Entwicklung eines kosteneffektiven Algorithmus und Empfehlungen für die Praxis

E-Mail: christina.pfannenberg@med.uni-tuebingen.de