Rofo 2014; 186 - VO407_2
DOI: 10.1055/s-0034-1373420

Positionierung zentralvenöser Katheter – Vergleich von konventioneller Röntgenthoraxaufnahme und Computertomografie bei der topografischen Analyse von Landmarken zur ZVK-Positionierung

M Dulce 1, I Steffen 1, A Preuss 2, B Hamm 2, T Elgeti 2
  • 1Charité Berlin, Nuklearmedizin, Berlin
  • 2Charité Berlin, Radiologie, Berlin

Zielsetzung:

Die richtige Positionierung von zentralvenösen Kathetern (ZVKs) im extraperikardialen Teil der Vena cava superior (VCS) senkt die Rate möglicher Komplikationen (z.B. Perikardtamponade, Thrombusbildung).

Ziel dieser explorativen Studie war die Analyse topografischer Beziehungen der VCS mittels Röntgen und Computertomografie (CT), die Reliabilitätskontrolle und das Ermitteln von Faustregeln zur Postitionierung von ZVKs anhand von palpatorischen und radiografisch sichtbaren Landmarken.

Material und Methodik:

100 Patienten mit ZVK, die am gleichen Tag ein Thorax-Röntgenbild und ein KM-CT erhalten haben wurden retrospektiv evaluiert: Distanzen zwischen Sternoklavikulargelenk (SKG), Karina, Ursprung der VCS, perikardialer Umschlagsfalte sowie Länge der extra- und interaperkardialen VCS wurden gemessen. Die Inter- und Intraobserver-Variabilität wurde ermittelt sowie unterschiedliche Lagerungen der Patienten verglichen. Anhand der Messungen wurden als mögliche Faustregeln zur ZVK-Positionierung überprüft: fester Abstand von SKG oder Karina sowie prozentualer Abstand der Distanz zwischen SKG und Karina

Ergebnisse:

Die mittlere extraperikardiale Länge der VCS betrug 26+/-12 mm. Die durchschnittliche Position der perikardialen Umschlagsfalte war 5 mm unterhalb der Karina mit einer Spannweite von 29 mm unterhalb bis 25 mm oberhalb. Inter- und Intraobserver-Variabiltät zeigten eine gute Übereinstimmung. Es konnte kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Armlagerung festgestellt werden.

Die besten Resultate für die Positionierung der ZVK-Spitze in der extraperikardialen VCS wurden mit 85% des Abstandes SKG-Karina (in 86%) oder mittels Positionierung 9 mm oberhalb der Karina (in 84%) erzielt.

Schlussfolgerungen:

Der extraperikardiale Anteil der VCS variiert erheblich in Länge und Position. Faustregeln, basierend auf anatomischen Landmarken, sollten deshalb vorsichtig angewendet werden. In unserem Kollektiv erwiesen sich 85% des Abstandes SKG-Karina und die Positionierung 9 mm oberhalb der Karina als die erfolgreichsten Strategien.

E-Mail: miriam.dulce@charite.de