Rofo 2014; 186 - RK415_2
DOI: 10.1055/s-0034-1373425

Klassische Muster der interstitiellen Lungenerkrankungen

C Müller-Mang 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Gänserndorf

Die interstitiellen Lungenerkrankungen (interstitial lung disease, ILD) stellen eine heterogene Gruppe von Erkrankungen dar, die zu einer Inflammation und Fibrose der Alveolen, der distalen Atemwege und des septalen Interstium führen. Zu den ILDs zählen Erkrankungen mit bekannter Ursache (z.B. kollagenvaskuläre Erkrankungen, medikamentös-induzierte Erkrankungen), solche mit unbekannter Ätiologie (idiopathische interstitielle Pneumonien), granulomatöse Lungenerkrankungen (z.B. Sarkoidose) und seltene Erkrankungen wie die Histiozytosis X oder die Lymphangioleiomyomatose.

Der Multi-Slice CT kommt eine Schlüsselrolle bei der Identifikation und Verlaufsbeurteilung von Patienten mit ILDs zu. Das Spektrum der morphologischen Veränderungen bei ILDs ist limitiert und inkludiert folgende Merkmale: retikuläres Muster (mit oder ohne Traktionsbronchiektsaien), Verdickung der interlobulären Septen, Honeycombing, Noduli und Milchglasverschattungen. Einige dieser Muster bzw. die Kombination dieser Muster ermöglichen in Zusammenspiel mit der anatomischen Verteilung der Veränderungen (z.B. basal oder apikal, peripher subpleural oder zentral bronchovaskulär) und dem klinischen Kontext eine spezifische Diagnose. Aufgrund von bildmorphologische Überlappungen zwischen den Entitäten ist eine ergänzende Lungenbiopsie zur Abklärung häufig indiziert. Auch hier kommt der CT eine wichtige Rolle bei der Auswahl der geeigneten Biopsiestelle zu.

Lernziele:

  • Kenntnis der klassischen CT Muster interstitieller Lungenerkrankungen unter Berücksichtigung der Lungenanatomie.

  • Diskussion wesentlicher Differentialdiagnosen.

  • Strategie zur Analyse der Bildmuster spezifischer interstitieller Lungenerkrankungen.

E-Mail: mueller-mang@ct-mrt.com