Rofo 2014; 186 - VO318_6
DOI: 10.1055/s-0034-1373454

MRT bei tief infiltrierender Endometriose in Korrelation zu Operation und Histopathologie

J Wenzel 1, C Schneider 1, E Berkes 2, F Oehmke 2, HR Tinneberg 2, GA Krombach 1
  • 1Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig Universität, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gießen
  • 2Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gießen

Zielsetzung:

Ziel war die Korrelation von MRT-Befunden hinsichtlich der Bestimmung der Ausdehnung von Endometrioseherden mit dem operativen und histopathologischen Befund.

Material und Methodik:

Bei 131 Patientinnen, bei denen klinisch der Verdacht auf Endometriose bestand, wurde präoperativ eine MRT-Untersuchung des Beckens mit einem 1,5 Tesla Gerät durchgeführt. Das MRT-Protokoll beinhaltete eine native T1-gewichtete transversale Sequenz mit Fettunterdrückung sowie T2-gewichtete sagittale, transversale und koronare Sequenzen und T1-gewichtete Aufnahmen nach Kontrastmittelgabe.

Es wurden folgende Regionen auf Endometriose untersucht: das vordere Kompartiment des kleinen Beckens mit Blase, Ureter, Uterusvorderwand; das mittlere Kompartiment mit Vagina, Uterus, Ovarien, Ligamenta teres uteri, Tuben und das hintere Kompartiment mit Douglas-Raum, uterosakralen Ligamenten (USL), Intestinaltrakt. Ferner wurden Endometrioseherde im Bereich von Beckenwand, Peritoneum und Bauchdecke sowie Adhäsionen evaluiert. Die Ergebnisse des MRT-Befundes wurden mit dem Operationsbericht und dem histopathologischen Befund korreliert. Bei falsch negativem Befund erfolgte unter Kenntnis des Operations- und Pathologieberichtes eine erneute Auswertung der MRT-Bilder.

Ergebnisse:

Mittlere Größe der Läsionen: Vorderes, mittleres und hinteres Kompartiment: 1,9 cm, 3,5 cm, 2,2 cm. Sensitivität und Spezifität betrugen für Harnblase 54,17% (13 von 24), 99,07% (106 von 107); Uterus 61,29% (19 von 31), 96% (96 von 100); Ovarien 81,81% (45 von 55), 80,26% (61 von 76); Douglas-Raum 83,33 (15 von 18), 98,23% (111 von 113); USL 64,52% (20 von 31), 98% (98 von 100); Rektosigmoid 90,24% (37 von 41), 97,78% (88 von 90); Obliteration des Douglas-Raums 96,3% (52 von 54), 98,7% (76 von 77); Adhäsionen 98,61% (71 von 72), 93,22% (55 von 59).

Schlussfolgerungen:

Die Aussagekraft des MRT ist abhängig von Lokalisation und Größe der Läsion. Gute Ergebnisse konnten im hinteren Kompartiment erzielt werden, Limitationen bestehen im vorderen Kompartiment bei im Mittel kleineren Läsionen.

E-Mail: julia.wenzel89@gmx.de