Rofo 2014; 186 - VO402_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373466

Korrelation des PI-RADS Summenscore mit dem Gleason score von gezielt MR bioptisch gesicherten Prostatakarzinomen

M Quentin 1, L Schimmöller 1, A Hiester 2, C Arsov 2, R Rabenalt 2, P Albers 2, G Antoch 1, D Blondin 1
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
  • 2Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Urologische Klinik, Düsseldorf

Zielsetzung:

Die Europäische Gesellschaft für Urogenitale Radiologie (ESUR) hat Anfang 2012 eine Empfehlung zum Prostata MRT, deren integraler Bestandteil das PI-RADS Bewertungssystem ist, veröffentlicht. Diese retrospektive Studie untersucht, ob der PI-RADS Summenscore mit dem Gleason score und damit mit der Tumoragressivität korreliert.

Material und Methodik:

Eingeschlossen wurden 202 mittels gezielter MRT Biopsie gesicherte Prostatakarzinomläsionen bei 108 Patienten (mittleres Alter 67 +/- 7,4 Jahre). Alle Patienten hatten einen erhöhten PSA-Wert (> 4 ng/ml; Mittelwert 9,8 +/- 6,7 ng/ml) und kein bekanntes Prostatakarzinom. Bei allen Patienten wurde ein funktionelles MRT mit T2-gewichteten Sequenzen, Diffusions- und Perfusionsbildgebung durchgeführt. Die suspekten Läsionen wurden von zwei erfahrenen Radiologen im Konsensus mithilfe des PI-RADS Summenscores bewertet und in einem zweiten Termin gezielt im MRT biopsiert. Bei nicht normalverteilten Variablen erfolgte die Prüfung auf Signifikanz mithilfe des Mann-Whitney-Test und die Berechnung der Korrelation mittels Spearmans Rangkorrelationskoeffizient (cc).

Ergebnisse:

Der PI-RADS Summenscore korreliert moderat mit einem cc von 0,439 mit dem Gleason score. In Tumoren mit einem Gleason score von 3+3 = 6 betrug der durchschnittliche PI-RADS Summenscore 11 +/- 1,8 (n = 50), in Gleason score 3+4 = 7: 12 +/- 2,3 (n = 88), in Gleason score 4+3 = 7: 13 +/- 1,7 (n = 39), in Gleason score 4+4 = 8: 13 +/-1,4 (n = 14), in Gleason score 4+5 = 9 und 5+4 = 9: 14 +/- 1,4 (n = 11). Wir konnten einen signifikanten Unterschied (p < 0,001) zwischen niedrig malignen (Gleason 6 und Gleason 3+4, n=124) und intermediär + hochmalignen Prostatatumoren (Gleason 4+3 und höher, n=56) zeigen.

Schlussfolgerungen:

Der Gleason score und der PI-RADS Summenscore zeigten eine moderate Korrelation. Niedrig maligne Prostatakarzinome konnten mithilfe des PI-RADS Summenscores signifikant von intermediär und hochmalignen unterschieden werden.

E-Mail: michael.quentin@med.uni-duesseldorf.de