Rofo 2014; 186 - YIAI105_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373474

Diagnostische Wertigkeit der multiparametrischen kardialen Magnetresonanztomografie inklusive T1 Mapping für die Diagnosestellung einer akuten Myokarditis bei 3 Tesla

JA Luetkens 1, J Dörner 1, D Thomas 1, D Dabir 1, J Gieseke 2, AM Sprinkart 1, R Fimmers 3, C Stehning 4, R Homsi 1, JO Schwab 5, HH Schild 1, CP Nähle 1
  • 1Uniklinik Bonn, Radiologie, Bonn
  • 2Philips Healthcare, Hamburg
  • 3Uniklinik Bonn, Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Bonn
  • 4Philips Research, Hamburg
  • 5Uniklinik Bonn, Medizinische Klinik II, Bonn

Zielsetzung:

Ziel der Studie war es, die diagnostische Wertigkeit der kardialen MRT bei Patienten mit akuter Myokarditis mittels eines multiparametrischen Untersuchungsprotokolls bei 3 Tesla zu bestimmen. Neben den etablierten Parametern T2-STIR Signalintensitätsratio (T2-Ratio), relative frühe Gadoliniumanreicherung (early gadolinium enhancement ratio, EGEr) und späte Gadoliniumanreicherung (late gadolinium enhancement, LGE) wurden zusätzlich native T1-Relaxationszeiten und die extrazelluläre Volumenfraktion (ECV) als neue Parameter evaluiert.

Material und Methodik:

Die Studie wurde von der zuständigen Ethikkommission genehmigt. Nach erfolgter Aufklärung und schriftlicher Zustimmung konnten insgesamt 24 Patienten mit akuter Myokarditis (Alter 34,7 ± 15,1; 75% Männer) und 42 Kontrollen (Alter 38,7 ± 10,2; 64% Männer) in die Studie eingeschlossen werden. T2-Ratio, EGEr, LGE, native T1-Relaxationszeiten und ECV wurden bestimmt. Die diagnostische Wertigkeit wurde mittels receiver operating characteristic-Analysen ermittelt.

Ergebnisse:

Patienten mit akuter Myokarditis wiesen signifikant längere native T1-Relaxationszeiten auf als gesunde Kontrollen (1185,3 ± 49,3 ms vs. 1089,1 ± 44,9 ms; p < 0,01). Die area under curve für native T1-Relaxationszeiten war deutlich höher als bei den übrigen Parametern (native T1-Relaxationszeiten: 0,94; LGE: 0,90; T2-Ratio: 0,79; ECV: 0,71; EGEr: 0,63). Hinsichtlich Sensitivität (92% vs. 92%), Spezifizität (91% vs. 80%) und diagnostischer Genauigkeit (91% vs. 85%) waren die nativen T1-Relaxationszeiten (Schwellenwert 1140ms) den etablierten Lake Louise Kriterien (kombinierter Score aus T2-Ratio, EGEr und LGE) überlegen.

Schlussfolgerungen:

Die diagnostische Aussagekraft der kardialen MRT bei Patienten mit akuter Myokarditis wird durch die zusätzliche Bestimmung nativer T1-Relaxationszeiten deutlich verbessert. Patienten mit Kontraindikationen für gadoliniumhaltige Kontrastmittel steht ein neuer diagnostischer Parameter zur Verfügung für dessen Bestimmungen keine Kontrastmittelgabe notwendig ist.

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