Rofo 2014; 186 - FO_PO8
DOI: 10.1055/s-0034-1373547

Schnittbildgebung der Leber nach minimalinvasiver Tumortherapie

S Müller 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Leipzig

In den letzten 10 Jahren haben sich zunehmend die minimalinvasiven Verfahren TACE, SIRT, RFA und IRE in der Behandlung von primären Lebertumoren wie dem HCC oder CCC und Lebermetastasen etabliert. Ob vor einem kurativen oder palliativen Hintergrund konnte den lokal ablativen (RFA, IRE) und den selektiv embolisierenden Verfahren (TACE, DEB-TACE, SIRT) anhand zahlreicher Studien einerseits ein guter Behandlungserfolg, andererseits ein geringes Nebenwirkungsprofil und eine niedrige Komplikationsrate bescheinigt werden. Posttherapeutisch werden Therapieansprechen, Rezidiventstehung, Organveränderungen und mögliche Komplikationen mit Gd-EOB-DTPA-MRT oder mehrphasigem KM-CT leitlinienorientiert evaluiert. Nach selektiver Embolisation wird die Effizienz der Therapie anhand der Entwicklung des Tumorvolumens und der KM-Aufnahme im Sinne der Tumorvitalität bemessen. Nach lokaler Ablation erfolgt eine Differenzierung zwischen Ablationsnarbe und fraglichem Resttumorgewebe. Rezidive ab einer Größe von >1 cm lassen sich mit großer Sicherheit im Gd-EOB-DTPA-MRT und in der DWI detektieren. Posttherapeutische Leberveränderungen wie eine Strahlenhepatitis oder eine lobäre Schrumpfung nach SIRT sind sowohl im CT als auch MRT gut visualisierbar. Akute Komplikationen wie eine Kapselperforation mit biliärer Peritonitis nach DEB-TACE werden notfallmäßig im KM-CT abgebildet. Die posttherapeutisch in der Schnittbildgebung gewonnenen Erkenntnisse sind neben Laborbefund und Klinik die Grundlage der weiteren individuellen Therapieplanung.

Lernziele:

  • Demonstration von MRT- und CT-Befunden nach minimalinvasiver Therapie von Lebertumoren: Therapieansprechen

  • Detektion von Rezidiven mittels MRT nach lokaler Ablation

  • Beispielhafte Darstellung von posttherapeutischen Komplikationen und Nebenwirkungen