Rofo 2014; 186 - WI_PO18
DOI: 10.1055/s-0034-1373579

Multi Echo Turbospinecho T2 mapping in der kardialen MRT zum Ödemnachweis bei Myokardinfarkt

P Krumm 1, P Martirosian 2, T Zitzelsberger 1, S Mangold 1, C Bretschneider 1, BD Klumpp 1, CD Claussen 1, F Schick 2, U Kramer 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Radiologische Universitätsklinik, Sektion für Experimentelle Radiologie, Tübingen

T2 mapping ist ein Ansatz zur Standardisierung und Objektivierung der Ödembildgebung in der kardialen MRT. Bislang basiert T2-mapping auf steady-state free precession (SSFP) Sequenzen. Ziel dieser Studie war die Machbarkeit eines T2-mappings mittels einer multi Echo Turbospinecho-Sequenz (METSE) bei Patienten mit myokardialem Ödem sowie der Vergleich mit einer Referenzsequenz, einer single Echo TSE (SETSE).

10 Patienten (Alter 53,6 ± 13,8 Jahre) mit ST-Hebungsinfarkt (STEMI) wurden prospektiv eingeschlossen. Eine kardiale MRT bei 1,5 T wurde 1,9 ± 0,9 Tage nach Revaskularisation durchgeführt. Die T2-Relaxationszeit (T2RZ) wurde mit einer METSE mit TE 6,3 und 76 ms in Kurzachsen in 16 Segmenten evaluiert; die experimentellen Daten wurden dabei mit einer linearen Funktion gefitted. Das myokardiale Ödem wurde zusätzlich in der SETSE und Late-Enhancement (LE) jeweils visuell evaluiert: jedes betroffene Segment wurde als positiv gewertet. Die T2RZ in den Segmenten mit LE wurde mit der von Segmenten ohne LE verglichen, dabei wurde zwischen an LE-positiven Segmenten angrenzenden Segmenten und von LE fernen Segmenten unterschieden. Die SETSE wurde im Vergleich mit LE auf falsch negative Segmente untersucht.

Insgesamt konnte in 48 Segmenten LE nachgewiesen werden. Die T2-Relaxationszeit in Segmenten mit LE betrug 91 ± 20 ms; in Segmenten angrenzend an LE 75 ± 12 ms; in vom LE entfernten Segmenten 62 ± 6 ms; die Unterschiede zwischen den Segmentgruppen waren jeweils signifikant (p < 0,0001). Die SETSE zeigte in 13/48 Segmenten einen falsch negativen Befund.

Die quantitativen T2-Relaxationszeiten in Segmenten mit positivem LE unterscheiden sich signifikant von denen mit negativem LE. An den Infarkt angrenzend sind die Werte noch intermediär erhöht. Die dabei bestimmten quantitativen T2- Relaxationszeiten sind höher im Vergleich mit den zu erwartenden Werten bei SSFP-T2 mapping. Durch Reduktion der inhomogenen Spulensensitivität und Suszeptibilität ist die METSE sensitiver als SETSE.