Rofo 2014; 186 - WI_PO19
DOI: 10.1055/s-0034-1373580

Prospektives Triggern versus retrospektives Gating in der koronaren CT-Angiografie: Meta-Analyse von diagnostischer Genauigkeit, Bildqualität und Strahlendosis

J Menke 1, JM Sohns 1, W Staab 1, AHA Seif 1, A Schwarz 1
  • 1Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Göttingen

In der koronaren CT-Angiograpie (CTA) benötigt EKG-gestütztes prospektives Triggern weniger Dosis als retrospektives Gating, stellt jedoch weniger Herzphasen zur Interpretation zur Verfügung. Diese Meta-Analyse vergleicht diagnostische Genauigkeit, Bildqualität und Strahlendosis von koronarer CTA mit prospektivem Triggern versus retrospektivem Gating bei Patienten mit Symptomen einer koronaren Herzkrankeit (KHK).

Vier Datenbanken inklusive PubMed wurden von 2007 bis 2012 durchsucht. Geeignete Studien hatten bei KHK-Patienten ohne Tachyarrhythmie prospektiv-getriggerte koronare CTA mit retrospektiv-gegateter CTA in zwei ähnlichen Patientengruppen verglichen. Die Studien hatten die CTA-Bildqualität auf einer Rangskala bewertet, ggf. die Genauigkeit für die Diagnose von >50%igen Koronarstenosen im Vergleich zur Katheterangiografie analysiert, sowie die benötigte Strahlendosis genannt. Die Meta-Analyse erfolgte mit random-effects Modellen.

Es wurden 20 Studien mit insgesamt 3330 Patienten eingeschlossen. Mit prospektivem Triggern hatten 91,3% der CTAs (Koronarsegmente: 97,8%) und mit retrospektivem Gating 93,3% der CTAs (Segmente: 98,4%) eine diagnostisch geeignete Bildqualität. In 664 Patienten von 5 Studien war die durchschnittliche Sensitivität/Spezifität bei prospektiv getriggerter CTA 98,7%/91,3% (Segmente: 91,3%/97,7%) und bei CTA mit retrospektivem Gating 96,9%/95,8% (Segmente: 93,1%/97,6%) (P>0,05). Die mittlere effektive Dosis betrug mit prospektivem Triggern 3,5 mSv und war somit um den Faktor 3,5 geringer als bei retrospektivem Gating, wo die mittlere effektive Dosis 12,3 mSv betrug (p < 0,01).

Bei KHK-Patienten ohne Tachyarrhythmie ermöglicht die koronare CTA mit prospektivem Triggern eine Bildqualität und diagnostische Genauigkeit ähnlich wie mit retrospektivem Gating, jedoch bei wesentlich geringerer Strahlendosis.