Rofo 2014; 186 - WI_PO27
DOI: 10.1055/s-0034-1373588

Mammasonografie in der Pädiatrie

S Harth 1, CB Behrens 1, FC Roller 1, G Alzen 2, GA Krombach 1
  • 1Universitätsklinikum Gießen des UKGM, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gießen
  • 2Medizinische Fakultät der JLU Gießen, Gießen

Ziel der Studie war, Überweisungsgründe und Diagnosen der Mammasonografie im Kindesalter und das Erkrankungsspektrum zu analysieren.

Alle zwischen 2007 und 2012 durchgeführten Mammasonografien wurden gesichtet und hinsichtlich eines pathologischen Ergebnisses mit dem klinischen Verlauf und ggf. Histologie korreliert. Insgesamt wurden 234 Untersuchungen (133 Mädchen, 101 Jungen) eingeschlossen, das mittlere Alter war 8,7 Jahre.

Für Mädchen bestanden zwei Altersgipfel für die Überweisung zur Mammasonografie: 55 waren zwischen 1 Monat und 3 Jahren alt, 66 zwischen 6 und 18 Jahren. Hauptüberweisungsgründe für Mädchen waren Brustvergrößerung, Mastodynie und tastbare Raumforderungen mit 85, 23, bzw. 23 Fällen. Die häufigsten Diagnosen bei Mädchen waren nachweisbares Drüsengewebe, Zysten und Hämangiome mit 88, 8 bzw. 7 Fällen. Seltener waren vermehrtes Fettgewebe, Mastitis, Lymphknoten und muskuloskelettale Deformitäten mit 6, 5, 3 bzw. 3 Fällen. In Einzelfällen wurden Duktektasie, Fibroadenom, Lipom und Atherom diagnostiziert. Malignome wurden nur in 2 Fällen diagnostiziert: Ein Burkitt-Lymphom und ein ALL-Rezidiv.

74 der Jungen waren zwischen 12 und 18 Jahren alt. Hauptüberweisungsgründe für Jungen waren Brustvergrößerung, tastbare Raumforderungen und Mastodynie mit 88, 12 bzw. 8 Fällen. Die häufigsten Diagnosen bei Jungen waren nachweisbares Drüsengewebe, vermehrtes Fettgewebe und Zysten mit 67, 19 bzw. 9 Fällen. Seltener waren Mastitis und muskuloskelettale Deformitäten mit 3 bzw. 2 Fällen. In Einzelfällen wurden Hämangiom und Lymphangiom diagnostiziert.

Mammaeigene Malignome wurden in beiden Gruppen nicht diagnostiziert. In keinem Fall war die Durchführung einer Mammografie erforderlich.

Veränderungen im Rahmen der Brustentwicklung oder eine Gynäkomastie bei Jungen führen zu Verunsicherung und niedrigschwelligen Patientenzuweisungen. Das Diagnosespektrum ist für die Altersgruppe typisch, wobei eine asymmetrische Entwicklung überwiegt und Malignome extrem rar sind.