Rofo 2014; 186 - WI_PO37
DOI: 10.1055/s-0034-1373598

Radiofrequenzablation zur Therapie von Osteoblastomen – Langfristiger klinischer Erfolg und dezidierte Techniken der Ablation

MA Weber 1, SD Sprengel 1, B Lehner 2, V Ewerbeck 2, HU Kauczor 1, C Rehnitz 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 2Universitätsklinikum Heidelberg, Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg

Überprüfung des klinischen Erfolgs der Radiofrequenzablation (RFA) zur Therapie von Osteoblastomen (OB).

17 Patienten mit OB (im Median 16 Jahre alt) wurden mittels CT-gesteuerter RFA behandelt. 12 Tumoren waren in den Extremitäten gelegen, 2 spinal und 3 juxtaartikulär. Die Interventionstechniken beinhalteten die dreidimensionale CT-geführte Zugangsplanung in allen Fällen und überlappende RFA Nadelpositionen innerhalb des OB-Tumornidus (Mehrfach-RFA in 13 Fällen, 2 Positionen im Median, Spannweite 1 – 6). Die RFA wurde für jede Nadelposition über jeweils 400 s mit 90 ° Celsius durchgeführt. Der langfristige Erfolg wurde mittels klinischer Untersuchung und einem Fragebogeninterview überprüft, das eine visuelle Analogskala (VAS) beinhaltete, die den Effekt der RFA auf die Schmerzintensität und die Einschränkungen bei täglichen Aktivitäten quantifizierte (0 – 10, mit 0 = keine Schmerzen/Einschränkungen bis zu 10 = maximal vorstellbare Schmerzen/Einschränkungen).

Die mediane Verlaufsbeobachtungszeit betrug 35 Monate. Die primäre technische Erfolgsrate war 16 von 17 Patienten (94%), 2 Rezidive konnten erfolgreich erneut abladiert werden (88% primärer und 100% sekundärer klinischer Erfolg). Das mittels VAS Schmerzscore gemessene klinische Ergebnis unterschied sich nicht zwischen spinalen, artikulären und diaphysären OB. Nach der RFA verschwand die Schmerzsymptomatik gewöhnlich innerhalb einer Woche und alle Patienten zeigten eine deutliche und anhaltende Schmerzreduktion (p < 0,001). Der mittlere VAS Score für alle Patienten nahm von 6,8±3,2 auf 0,2±0,6 für die Intensität der Schmerzen und von 4,8±2,8 auf 0,0±0,0 für Einschränkungen bei täglichen Aktivitäten ab. Es wurde keine Komplikation beobachtet.

Die RFA ist eine effektive Methode zur Therapie von Osteoblastomen, selbst im Fall einer spinalen oder artikulären Lage. Da die Methode weniger invasiv als eine operative Resektion ist, sollte die RFA bei geeigneter Befundkonstellation als erste Therapieoption angesehen werden.