Rofo 2014; 186 - WI_PO39
DOI: 10.1055/s-0034-1373600

7T-MRT bei Morbus Wilson und Messung von cerebralen Kupferablagerungen mittels Quantitative Susceptibility Mapping (QSM)

D Fritzsch 1, A Schäfer 2, M Reiss-Zimmermann 1, R Trampel 2, R Turner 2, KT Hoffmann 1
  • 1Uniklinik Leipzig, Abteilung Neuroradiologie, Leipzig
  • 2Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Neurophysik, Leipzig

Beim Morbus Wilson kommt es zur vermehrten Ablagerung von Kupfer in verschiedenen Geweben. Im Hirn sind insbesondere die Basalganglien betroffen, was erklärt, dass neurologisch betroffene Patienten häufig unter Bewegungsstörungen leiden. Mittels SWI und Quantitative Susceptibility Mapping (QSM) sollten Korrelate der erhöhten Kupferwerte bei Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden quantifizierbar sein.

Untersucht wurden 11 Patienten mit Morbus Wilson (6 mit neurologischer Verlaufsform, 5 mit lediglich hepatischer Manifestation) und 10 gesunde Kontrollen an einem Ganzkörper 7T Scanner (Magnetom, Siemens Medical Solutions, Erlangen, Deutschland) unter Verwendung einer 24-Kanal-Phased-Array-Spule (Nova Medical). Die Studie wurde zuvor von der lokalen Ethikkommission genehmigt. Für die Bildgebung wurde eine 3D Gradienten Multi-Echo-Sequenz (TR = 40 ms; TE = 9,76/19,19/28,62 ms; bw = 150 Hz/Pixel; Voxel = 0,6 × 0,6 × 0,8 mm 3) verwendet.

Die Quantitative Susceptibility Maps wurden aus den Phasenbildern berechnet und anschließend die Suszeptibilitäts-Werte in ppm in verschiedenen Kerngebieten gemessen.

In allen gemessenen Bereichen (Substantia nigra, Nucleus ruber, Pallidum, Putamen und Nucleus caudatus) zeigten Patienten mit M. Wilson erhöhte Suszeptibilitätswerte im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen. Die höheren Werte waren auch bei Patienten mit isolierter hepatischer Manifestation messbar. Allerdings unterschied sich das Verteilungsmuster der vermehrten Kupferablagerung bei Patienten mit neurologischen Symptomen im Vergleich zu den nicht neurologisch betroffenen Patienten

Bei Patienten mit M. Wilson können mittels Quantitative Susceptibility Mapping des Hirns vermehrte Kupferablagerungen selbst bei neurologisch nicht betroffenen Patienten gemessen werden. Dabei lässt sich bei rein hepatisch betroffenen Wilson-Patienten ein anderes Verteilungsmuster der Kupferablagerungen im Vergleich zu den neurologischen Patienten erkennen.