Rofo 2014; 186 - WI_PO54
DOI: 10.1055/s-0034-1373615

Prospektiver Nutzen einer Endorektalspule bei der 3-T MRT-Bildgebung und Tumordetektion in der Prostata

J Otto 1, G Thörmer 2, MH Do 3, JU Stolzenburg 3, N Garnov 1, M Reiss-Zimmermann 1, M Moche 1, T Kahn 1, H Busse 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Fa. Siemens Healthcare, Erlangen
  • 3Universtitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Urologie, Leipzig

Prospektiver Vergleich von Bildqualität und Detektionsrate der MRT beim Prostatakarzinom (PCa) unter Einsatz einer zusätzlichen Endorektalspule (ERC) am gleichen Patientenkollektiv.

Nach Zustimmung der lokalen Ethikkommission unterzogen sich 41 konsekutive Patienten mit histopathologisch gesichertem PCa einer erweiterten diagnostischen 3-T MRT, bei der T2- (T2W) und diffusionsgewichtete Bilder (DWI) unter alleiniger Verwendung von Oberflächenspulen (SC) wie auch nach Einbringen einer ERC aufgenommen wurden. In unabhängigen Sitzungen bewerteten zwei Auswerter (A und B mit einer diagnostischen Erfahrung von 70 bzw. 160 Prostata-MRTs) anhand einer 5-Punkte-Skala insgesamt neun Qualitätskriterien zu Lokalisation und Staging eines PCa. Nach Verblindung und Randomisierung der MRT-Daten wurde jede malignomsuspekte Läsion gemäß der PI-RADS Klassifikation für T2W und DWI bewertet. Als Goldstandard diente das in Großflächenschnitte aufgearbeitete Prostatektomiepräparat.

Die subjektive Qualität der MR-Bilder war mit ERC signifikant (p < 0,001)höher als ohne. PI-RADS Scores=3 wurden von Auswerter A in 62 (ERC) bzw. 49 (SC) Fällen und von B in 64 bzw. 48 Fällen vergeben. Mit ERC lagen die Detektionsraten für einzelne Läsionen bei 76% (47/62, A) bzw. 88% (56/64, B); ohne ERC bei 78% (38/49, A) bzw. 71% (34/48, B, p < 0,05). Bezogen auf die Prostata bzw. den Patienten war die Detektionsrate mit ERC höher (88% vs. 78% für A sowie 98% vs. 73% für B).

Die Zahl der malignomsuspekten Läsionen (PI-RADS = 3), die einer weiteren Abklärung – z.B. einer MR-gestützten Stanzbiopsie – bedürfen, war nach Einsatz einer ERC höher. Ebenso konnte das generelle Vorliegen eines PCa für einen Patienten besser mit einer ERC bestimmt werden.