Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PA2
DOI: 10.1055/s-0034-1374227

Workshop: Spezielle Tumor-Schmerz-Psychotherapie

K Kieseritzky 1
  • 1Krankenhaus St. Joseph-Stift, Psychologischer Dienst, Bremen, Deutschland

Schmerz ist ein häufiges und oft stark beeinträchtigendes Problem bei Krebspatienten. Schätzungen zufolge erleben 50% bis 90% aller Krebspatienten Schmerzen, ca. 25% der Patienten mit einer neu diagnostizierten Krebserkrankung und um 60% bis 90% der Patienten mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung.

Da die Ursachen von Krebsschmerzen meist ausschließlich biologischen Faktoren (krankheitsbedingt, krankheitsassoziiert oder behandlungsbedingt) zugeschrieben werden und die Schmerzen in der Regel medizinisch behandelt werden, ziehen Patienten und Behandler die potenziellen Vorteile einer ergänzenden speziellen psychologischen Schmerztherapie selten in Betracht, obgleich die Wirksamkeit der speziellen Schmerzpsychotherapie, vor allem der Einsatz kognitiv-verhaltenstherapeutischer und hypnotherapeutischer Verfahren, bei Tumorschmerzen empirisch gut belegt ist.

Interventionen der speziellen Schmerzpsychotherapie zielen auf die Behandlung krankheits- und schmerzbedingter psychischer Beeinträchtigungen und deren Wechselwirkungen mit dem Schmerzerleben, Schmerzedukation und auf die Vermittlung aktiver Schmerzbewältigungsstrategien ab. Unter Berücksichtigung der Krankheitsverarbeitung und des sozialen Umfeldes können Tumorschmerzpatienten so Selbstwirksamkeit erfahren und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität – auch trotz Schmerz – erreichen.

Anhand von Fallbeispielen – auch aus dem Kreis der Teilnehmer – werden Besonderheiten der Kommunikation und Interaktion mit Tumorschmerz- und Palliativpatienten und deren Auswirkungen auf die Planung und Durchführung schmerzpsychotherapeutischer Interventionen und deren praktische Umsetzung diskutiert.