Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PA5
DOI: 10.1055/s-0034-1374230

Das Berufsbild der Palliativpsychologen – Selbstverständnis und Fremdeinschätzung

J Gramm 1, S Mai 2, M Alt 3, D Berthold 1
  • 1Institut für Palliativpsychologie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • 2Universitätsmedizin Mainz, III. Med. Klinik, Interdisziplinäre Einrichtung für Palliativmedizin, Mainz, Deutschland
  • 3Centre Hospitalier de Luxembourg, Luxembourg, Luxemburg

Fragestellung: Psychologen in Palliativteams geben an, dass Teammitglieder anderer Professionen offenbar recht unklare Vorstellungen von den Kompetenzen und Zuständigkeiten der psychologischen Kollegen haben. Gerade im medizinisch geprägten Umfeld werden die Möglichkeiten psychologischer Intervention unterschätzt oder aber es bestehen übersteigerte Anspruchshaltungen bezüglich einer schnellen Wirksamkeit (Jünger, 2010).

Vor diesem Hintergrund kann vermutet werden, dass das Selbstverständnis der Psychologen und die Fremdeinschätzung der Teammitglieder nicht übereinstimmen. Durch eine Gegenüberstellung von Selbstverständnis und Fremdeinschätzung sollen erste Hinweise auf das Zutreffen dieser Vermutung sowie auf Möglichkeiten zum Erreichen einer klareren Rollendarstellung identifiziert werden.

Methodik: Kernaspekte des Selbstverständnisses von Palliativpsychologen entstammen einer Ausarbeitung im Rahmen der Weiterbildung Palliative Care für Psychologen (DGP) sowie dem von der Sektion Psychologie der DGP erarbeiteten Berufsbild (Fegg et al., 2009). Zur Erfassung der Fremdeinschätzung werden Fragebögen durch etwa 23 Psychologen an die Mitglieder des jeweiligen Palliativteams ausgehändigt. Über ein offenes Antwortformat sollen 3 – 7 Tätigkeiten genannt werden, für die ein Psychologe im Team zuständig sein sollte. Anschließend soll eingeschätzt werden, welchen Stellenwert die Ausführung dieser Tätigkeit im Team hat. Zudem kann angegeben werden, wofür ein Psychologe im Team nicht zuständig sein sollte.

Ergebnis: Die Untersuchung wird über die Weiterbildungsblöcke hinweg erarbeitet. Die Ergebnisse sollen bis Juni vorliegen.

Schlussfolgerung: Gerade in einem multiprofessionellen Team ist eine Rollenklarheit erforderlich, die sowohl professionsintern wie professionsübergreifend zum Tragen kommt. In diesem Sinn sollen die erbrachten Befunde zu größerer Klarheit speziell für die Rolle des Palliativpsychologen beitragen.