Versorgung und Begleitung am Lebensende: Einstellungen und Wünsche der österreichischen Bevölkerung

Fragen zur Gestaltung des Lebensendes sind in Europa zunehmend Gegenstand öffentlicher Debatten sowie wissenschaftlicher Forschungsprojekte. Im Rahmen dieser Studie werden die Einstellungen, Erfahrungen und Bedürfnisse der Bevölkerung in Österreich zur Versorgung und Begleitung am Lebensende erstmals sozialwissenschaftlich präzise untersucht. Mittels Querschnittstudiendesign wurde eine Befragung in der Steiermark durchgeführt. Die Interviews wurden mit einem vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie Graz entwickelten Fragebogen durchgeführt. Die Entwicklung dieses Messinstruments erfolgte unter Miteinbezug von Ergebnissen einer qualitativen Vorstudie. Basierend auf einer repräsentativen Stichprobe wurden computer-assistierte Telefoninterviews innerhalb der steirischen Bevölkerung, bei Personen ab dem 16. Lebensjahr durchgeführt. Das Sampling basierte auf einer Zufallsstichprobe. Im Rahmen dieser Studie liegen Ergebnisse zum Thema Lebensende im Speziellen zu den Einstellungen, Erfahrungen und den Bedürfnissen der Bevölkerung zu medizinischen Entscheidungen am Lebensende (Sedierung, aktive Sterbehilfe, ärztlich assistierter Suizid) sowie zu entsprechenden Institutionen und Versorgungsformen (Hospizbewegung, Palliativversorgung) vor. Der Einfluss unterschiedlicher Determinanten, wie sozioökonomischer Status, Religiosität, Wertehaltung, gesellschaftspolitische Einstellung und persönliche Erfahrung mit schwerer Krankheit und Tod, wird dargestellt. Indem die Vorstellungen und Erfahrungen zur Gestaltung des Lebensendes sozialwissenschaftlich fundiert untersucht wurden, können nützliche Daten zur Verfügung gestellt werden, die eine Orientierungshilfe für die Palliativmedizin, Hospizbewegung sowie für die Gesundheitspolitik in Österreich darstellen.