Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB131
DOI: 10.1055/s-0034-1374338

Case Management in der Palliativmedizin: Akzeptanz und Nutzen für die Patienten und Mitarbeiter des Städtischen Klinikums Rostock und der Region

L Zellmer 1, S Hellwig 1, A Paulduro 1, T Winterberg 1, B Krammer-Steiner 1
  • 1Klinikum Süd Rostock, Rostock, Deutschland

Fragestellung: Im Klinikum Süd Rostock wurde eine Koordinationsstelle für Palliativ Care eingerichtet, um den palliativmedizinischen Konsildienst (PMK) zu strukturieren und in Strukturen des Klinikums und lokale Netzwerke einzubinden und Methoden des Casemanagement umzusetzen.

Methodik/Patienten: Von 9/2010 bis 02/2011 wurde der bestehende PMK des Klinikums personell (Arzt- und Koordinatorin-Präsenz) und methodisch verändert. Das Anforderungsprocedere basierend auf Casefindingkriterien wurde eingeführt. Im Case- managementprozess ist die Klärungsphase Kernelement. Mittels Outreach-Methoden wurden die Strukturen propagiert. Im Rahmen der etablierten Strukturen wurden von 03/2011 bis 03/2013 492 Patienten betreut.

Ergebnis: Anforderungen des PMK basierten auf folgenden Kriterien: chronisch progrediente Erkrankung ohne kurativen Therapieansatz (onkologische, internistische, neurologische Krankheitsbilder), (Tumor) Schmerzsyndrom (Therapieplanung und -durchführung), palliative Symptome mit Einschränkung der Lebensqualität (Übelkeit, Erbrechen, Dyspnoe, Aszites, Pleuraergüsse). Neben dem Palliativmediziner und der Koordinatorin sind Pflegekräfte, Seelsorger, Physio- und Ergotherapeuten, Psychoonkologen und Hospiz-Mitarbeiter in den Konsildienst eingebunden. Für die neue Struktur konnte u.a. Verbesserung der Lebensqualität durch Schmerztherapie und Symptomkontrolle, bessere Therapietoleranz und -erfolg, Verlängerung der Überlebenszeit, sicherer Umgang der Angehörigen und des Patienten mit der Erkrankung, frühere Entlassung, längerer Verbleib in der Häuslichkeit, keine unnötige Bindung der Rettungsdienste bzw. stationärer Ressourcen belegt werden.

Zusammenfassung: Mit der Einführung der Koordination pallitivmedizinischer Behandlungen konnten patientenzentrierte, effektive und symtomorientierte Patientenpfade und Behandlungsalgorithmen effektiv umgesetzt werden. Der PMK ergänzt die Möglichkeiten der Palliativstation und der ambulaten lokalen Netzwerke.