Palliativmedizinische Ausbildung im Medizinstudium – Eine Systematische Übersichtsarbeit über internationale Curricula und deren Effekte

Hintergrund: Unterschiede und Defizite in palliativmedizinischer Lehre wurden vielerorts benannt und beschrieben.

In Deutschland wurde Palliativmedizin (PM) als verpflichtendes Querschnittsfach (Q13) in die Curricula der Hochschulen durch die Ärztliche Approbationsordnung (7/2009) eingeführt.

Ziel dieser Studie ist es, einen Vergleich bestehender und validierter curricularer Konzepte in PM anzustellen.

Methode: Eine Systematische Übersichtsarbeit von qualitativen und quantitativen Veröffentlichungen wurde im Juni 2013 erstellt. Die Datenbänke Medline, Google Scholar und elektronische Handsuchen in ausgewählten Fachzeitschriften wurden für die Literatursuche innerhalb der letzten Dekade verwendet. Etablierte Methoden für die Datenextraktion und -synthese heterogener Studiendesigns fanden Verwendung.

Ergebnisse: 17 Studien lagen innerhalb der Einschlusskriterien. Die Mehrheit der Veröffentlichungen kommt aus den Vereinigten Staaten (n = 9); gefolgt von Westeuropa (n = 3), dem Vereinigten Königreich (n = 2), dem asiatisch-pazifischen Raum (n = 2) und Südamerika (n = 1). Lehre in PM variiert stark hinsichtlich des Zeitpunktes, der Bewertungsmethoden sowie dem Umfang und der Dauer der Curriculumsprogramme.

In allen Veröffentlichungen wurden multimodale Lehrmethoden verwendet. Mithilfe unterschiedlicher Messmethoden konnten signifikante Veränderungen der Selbsteinschätzung von Medizinstudenten für die palliative Versorgung gezeigt werden.

Schlussfolgerung: Aktuelle Lehre in PM zeigt vielversprechende Ansätze, um kommende Ärzte besser auf die Bedürfnisse von palliativen Patienten und deren Angehörigen vorzubereiten. Diese Systematische Übersichtsarbeit bestätigt die fehlende Standardisierung vorliegender Lehrprogramme und Bewertungsmethoden in PM. Ein fakultätsübergreifender Austausch ist anzustreben, um Curricula systematisch zu verbessern.