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DOI: 10.1055/s-0034-1374398
Intelligentes Monitoring von subjektiven und objektiven Parametern in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) – das BMBF-Projekt „Cicely“
Ziel: Symptome bei Palliativpatienten sind wechselnd, daher muss der Versorgungsprozess laufend angepasst werden. Ziel war die Ermittlung der häufigsten Symptome und die Auswahl von geeigneten Mess- und Monitoringinstrumenten im Rahmen des BMBF-Projektes „Cicely“.
Methode: Zur Identifizierung von häufigen medizinisch-pflegerischen Symptomen in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) wurde eine selektive Literaturrecherche durchgeführt. Zur Auswahl von Instrumenten für die subjektive Symptomeinschätzung und zur objektiven Vitalzeichenkontrolle wurden Medizin- und Technikexperten in drei Fokusgruppensitzungen befragt. Die Sitzungen wurden durch zwei Wissenschaftler geleitet und ausführlich protokolliert. Die Analyse erfolgte inhaltsanalytisch und deskriptiv. Das Projekt „Cicely“ (Technische Unterstützung und Vernetzung zur Umsetzung einer integrativen ambulanten Palliativversorgung mit Förderung der individuellen Lebensqualität) wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Nr. 16SV5895, 2012 – 2015) gefördert.
Ergebnis: Neben körperlicher Schwäche (80%) und Appetitmangel (60%) wurden Schmerzen, Luftnot, Übelkeit und Erbrechen als in der SAPV häufige Probleme ermittelt. Neun Experten nahmen teil und wählten für die subjektiven Parameter folgende Instrumente aus: numerische Rating-Skala, modifizierte Borg-Skala, Distress-Thermometer und Subjective Global Assessment. Für die objektiven Messungen wurden folgende Parameter ausgewählt: Blutdruck, Puls, SpO2, Temperatur und Gewicht. Die ausgewählten Instrumente und Parameter sind Grundlage für ein technisches Monitoringsystem mit Anbindung von Sensoren für Vitalparameter und Aktivitätsmerkmale im Rahmen der ambulanten Palliativversorgung.
Schlussfolgerung: Für die häufigsten Symptome in der SAPV konnten Messinstrumente und Parameter gefunden und ausgewählt werden, die in ein technisches Monitoringsystem integriert werden. Die Evaluation des Systems wird in einem zweiten Schritt erfolgen.