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DOI: 10.1055/s-0034-1374407
Erfassung des Patientenkollektivs und Evaluation der Indikation zur stationären Behandlung von Palliativpatienten
Trotz steigender Patientenzahlen auf deutschen Palliativstationen, fehlen grundlegende Versorgungsdaten über das vorherrschende Patientenkollektiv und die Indikation zur stationären Aufnahme.
Mit dieser Analyse wollen wir die Frage nach der Indikation zur stationären Versorgung klären, die ambulante Einbindungssituation und das Vorhandensein einer Patientenverfügung (PV) und/oder Vorsorgevollmacht (VV) überprüfen.
Eine bessere Kenntnis der Patientenstruktur wird letztlich zu einer Optimierung der Versorgungsqualität beitragen können.
Retrospektive Analyse der Datensätze von 95 stationären Patienten.
Alter/Geschlecht |
Grunderkrankung |
Einweiser |
Entlassung in... |
ECOG-Performance-Status |
PV/VV bei Aufnahme |
72,8 ± 10,8 Jahre w 48,4% (n = 46) m 51,6% (n = 49) |
75,8% (n = 72) maligne 24,2% (n = 23) nicht-maligne |
47,4% (n = 45) 34,7% (n = 33) hausintern 15,8% (n = 15) externe Klinik |
63,2% (n = 60) verstorben 16,8% (n = 16)häusliche Umgebung 13,7% (n = 13) Hospiz |
3,2% (n = 3) Status 2 18,9% (n = 18) Status 3 77,9% (n = 74) Status 4 |
PV 47,4% (n = 45) VV 50,5% (n = 48) |
Schmerz |
Dyspnoe |
allgemeine Schwäche |
Appetitmangel |
Überforderung Angehöriger |
poststationäre Versorgung |
57,9% (n = 55) |
51,5% (n = 49) |
85,2% (n = 81) |
57,9% (n = 55) |
70,6% (n = 67) |
55,8% (n = 53) |
Der „typische“ Palliativpatient ist > 70 Jahre, leidet an einer malignen Grunderkrankung und befindet sich in schlechtem AZ.
Fast 80% sind bei Aufnahme in Status 4 des ECOG-Performance-Status einzuordnen.
Waren körperliche Symptome, wie z.B. Schmerzen und Dyspnoe, in etwa der Hälfte der Fälle Grund für die Aufnahme, sind auch gerade soziale Indikationen, wie Überforderung Angehöriger oder die Optimierung der poststationären Betreuung, häufig.
Der hohe Anteil von Patienten, die mit einer schriftlich fixierten PV/VV zur Aufnahme kommen, ist bei unserem Kollektiv sicherlich auf eine exzellente ambulante Betreuung durch ein entsprechendes Palliativnetzwerk zurückzuführen.