Hämatokrit-induzierte Interferenz bei Point-of-Care Geräten zur Blutzuckermessung

Fragestellung: Abnorme Hämatokrit (HKT) – Werte können die Blutzucker (BZ)-Messung stören. Wir untersuchten die HKT-induzierte Interferenz (HIF) bei drei POCT-Geräten im Vergleich zum YSI 2300 STAT Plus als Referenzgerät.

Methodik: Heparinisiertes Blut (n = 4) wurde artifiziell auf fünf Hämatokritstufen (HKT 1: 22%/HKT 2: 32%/HKT 3: 42%/HKT 4: 50%/HKT 5: 55%) und fünf BZ – Bereiche (BZ 1: 25 mg/dl/BZ 2: 70 mg/dl/BZ 3: 120 mg/dl/BZ 4: 240 mg/dl/BZ 5: 330 mg/dl) eingestellt. Der BZ wurde mit den Geräten HemoCue 201+, Hitado compact, Contour XT u. dem Referenzgerät gemessen. Ausgewertet wurde in den HKT-Bereichen die prozentuale Abweichung vom BZ-Wert des Referenzgerätes in niedrigen (BZ 1 und 2) und höheren BZ-Bereichen (BZ 4 und 5). Als HIF wurde die mittlere maximale Abweichung über die HKT-Bereiche gewertet.

Ergebnisse: HemoCue: in niedrigem BZ-Bereich lagen die Werte bei HKT 1 und 2höher (HIF 18,8%), bei HKT 3 – 5 bestand kein Unterschied zum Referenzgerät. Bei höherem Blutzuckerspiegel waren keine HKT-bedingten Interferenzen festzustellen (HIF 1,3%), die BZ-Werte lagen hier im Schnitt 7,2% höher als das Referenzgerät.

Hitado compact: Im niedrigen und höherem BZ-Bereich war bei HKT 1 – 4 keine Interferenz festzustellen, lediglich bei HKT 5 lagen die Blutzuckerwerte niedriger als der Referenzwert (HIF 14,5% bzw. 11,9%).

Contour XT: Bei niedrigen BZ-werten betrug die HIF 6,4%, bei höheren 3,3%. Im höheren BZ- Bereich lagen die BZ-Werte durchschnittlich 7% niedriger als der Referenzwert.

Schlussfolgerungen: Bei den POCT Geräten HemoCue und Hitado compact war teilweise eine HKT-induzierte Interferenz nachweisbar.