Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A89
DOI: 10.1055/s-0034-1375448

GAIN2: Adjuvante Phase III Studie zum Vergleich einer intensivierten dosisdichten adjuvanten Therapie mit EnPC im Vergleich zu einer dosisdichten, adaptierten Die Therapie mit dtEC-dtD bei Patienten mit einem frühen Hochrisiko-Brustkrebs

S Noeding 1, H Forstbauer 2, G Wachsmann 3, A Ober 4, A Schneeweiss 5, B Christensen 6, E von Abel 7, EM Grischke 8, H Höffkes 9, P Klare 10, Y Ko 11, S Schmatloch 12, N Burchardi 13, S Loibl 13, G von Minckwitz 13, V Möbus 14
  • 1Gynäkologisch-Onkologische Schwerpunktpraxis Hannover, Hannover, Deutschland
  • 2GOSPL Troisdorf, Troisdorf, Deutschland
  • 3Klinikum Böblingen, Böblingen, Deutschland
  • 4St. Vincenz- Krankenhaus, Limburg, Deutschland
  • 5UFK Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • 6Ruppiner Kliniken, Neuruppin, Deutschland
  • 7Klinikum Mutlangen, Mutlangen, Deutschland
  • 8UFK Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • 9Klinikum Fulda, Fulda, Deutschland
  • 10Praxisklinik Berlin, Berlin, Deutschland
  • 11Evangelische Kliniken Bonn, Bonn, Deutschland
  • 12Elisabeth-Krankenhaus Kassel, Kassel, Deutschland
  • 13GBG, Neu-Isenburg, Deutschland
  • 14Klinikum Frankfurt-Höchst, Frauenklinik, Frankfurt, Deutschland

Kombinierte Chemotherapien, die aufgrund von Toxizitäten Kompromisse hinsichtlich der Dosis und des Behandlungsintervalls einfordern, sind konträr zu den Forderungen der Norton-Simon-Hypothese. Die sequentielle Gabe von Monotherapien erlaubt hohe Dosen der einzelnen Substanzen, sowie dosisdichte Behandlungsintervalle. Bisher erwiesen sich solche Regimes als sehr effektiv beim frühen Mammakarzinom.

Nab-Paclitaxel (nP) weist im Vergleich zu lösungsmittelbasierten Taxanen ein besseres Toxizitätsprofil, sowie eine höhere Wirksamkeit auf.

Die GAIN-2-Studie vergleicht Toxizität und Wirksamkeit eines vordefinierten dosisdichten Hochdosisregimes (EnPC) mit einem dosisdichten Regime, dessen Einzeldosen in Abhängigkeit von individuellen hämatologischen und nicht-hämatologischen Toxizitäten angepasst werden (dtEC-dTD).

Hauptzielkriterium ist das invasiv-krankheitsfreie Überleben bei Patientinnen mit primärem nodal-positivem, oder Hochrisiko-nodal-negativem Brustkrebs.

Zwei Sicherheitszwischenauswertungen, nach 200 bzw. 900 Patientinnen mit abgeschlossener Chemotherapie, sind vorgesehen.

Ergebnisse der ersten Sicherheitsanalyse sollen vorgestellt werden.

Neben den Standardanalysen für hämatologische und nicht-hämatologische Toxizitäten, waren jegliche Affektionen der cranialen Nerven, sowie die Rate an Maculadegenerationen und anaphylaktischen Reaktionen von besonderem Interesse.

Bei der Analyse der hämatologischen Nebenwirkungen war die Rate an febrilen Neutropenien Grad 3 – 4 (14% vs. 5%), und Thrombopenien (14% vs. 5%) im dosisdichten Hochdosisregime signifikant erhöht.

Als nicht-hämatologische Nebenwirkung entwickelten im dosisdichten Hochdosisarm signifikant mehr Patientinnen eine Anorexie (Grad 1 – 4).

Für die Toxizitäten von speziellem Interesse fanden sich keine Unterschiede zwischen den Therapiearmen.

Dosisreduktionen wurden im EnPC-Arm in 28% aufgrund hämatologischer Ursachen notwendig, im dtEC-dTD-Arm nur in 11% (p = 0,002).

Im dtEC-dTD-Arm konnte bei der Hälfte der Patientinnen die Dosis maximal eskaliert werden. Eine Reduktion wurde bei 7% der Frauen im 4. Docetaxelkurs notwendig.

Aufgrund vergleichbarer Toxizitätsprofile wird die Studie ohne Änderungen weitergeführt.