Journal Club Schmerzmedizin 2014; 3(1): 1
DOI: 10.1055/s-0034-1375530
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wolfgang Koppert
,
Christian Maihöfner
,
Michael Pfingsten
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Publication Date:
17 April 2014 (online)

die Entstehung und Verarbeitung chronischer Schmerzen ist immer noch ein Forschungsfeld mit zahlreichen weißen Flecken. Entsprechend vielfältig ist die Suche nach Ursachen und Wirkungen, wie sich in den Referaten unseres Journal Clubs widerspiegelt: Man untersucht Hirnregionen und Ionenkanäle, aber auch Verhaltensmuster und Kindheitserfahrungen, Gefühlsleben und soziale Umgebung – mit vielen interessanten Ergebnissen.

Allerdings: Die Frage, was einem konkreten Patienten hilft, ist damit oft noch nicht beantwortet. Gerade bei unspezifischen Beschwerden kommt man um eine genaue Anamnese und eine Behandlungsplanung gemeinsam mit dem Patienten nicht herum. Wie das aussehen kann, beschreiben Constanze Hausteiner-Wiehle und ihre Co-Autoren in einem Beitrag zur Leitlinie „Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“ ab S. 48.

Manchmal kommt den Forschern auch die Natur zuhilfe. Im Interview der Rubrik „Nachgehakt“ (S. 44) berichtet Dr. Till Wagner vom Erfolg eines Capsaicin-Pflasters bei peripherer Neuropathie: Der pflanzliche Wirkstoff dämpfte die Schmerzen noch wochenlang. In unseren „Highlights aus der medizinischen Forschung“ kommt dagegen ein kleines Tier groß heraus: Das Gift des chinesischen Rotkopf-Hundertfüßers wirkte bei Ratten und Mäusen ähnlich schmerzstillend wie Morphin.

Egal, ob Sie und Ihre Patienten lieber auf Altbewährtes oder auf Neues setzen: Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen!

Wolfgang Koppert, Christian Maihöfner & Michael Pfingsten