Z Gastroenterol 2014; 52 - P10
DOI: 10.1055/s-0034-1375994

Technische Aspekte der Bergung endoluminaler Fremdkörper des d. choledochus

MK Hufschmidt 1, P Tschann 1, E Wenzl 1
  • 1Dpt. of General and Thoracic Surgery, 6800 Feldkirch, Austria

Zielsetzung: Endoluminale Fremdkörper des d. choledochus bieten bei erheblicher Lithogenizität einen nicht abschätzbaren klinischen Verlauf mit hohem Komplikationspotential. Sie stellen somit eine zwingende Indikation zur Bergung dar. Zwei case reports illustrieren die endoskopische Bergetechnik.

Material und Methode: I. Case report einer 69-jährigen Patientin, die wegen eines Dünndarm-Adhäsionsileus operiert werden musste bei 15 Jahre zuvor stattgehabter laparoskopischer Cholecystektomie. Im Initial-CT wurde der asymptomatische intraduktale Clip detektiert und im postoperativen Verlauf per ERCP und EPT mittels Dormia-Körbchen extrahiert.

II. Case report eines 75-jährigen Patienten, der im Rahmen der Chirurgischen Versorgung einer Leberruptur zur Entlastung des Gallengangssystemes eine Transzystikus-Drainage erhielt, die jedoch beim Versuch der Entfernung intrakorporal abriß. Die endoskopische Bergung erfolgte in zweizeitiger Vorgehensweise mit 8-wöchigem Intervall. Im Verlauf der ersten ERCP erfolgten die EPT und ein frustraner transpapillärer Extraktionsversuch bei weiterer Alveranhebel-bedingter Ruptur des Fragmentes mit konsekutiver Teilluxation ins Duodenallumen. Diese Situation wurde durch einen Plastikstent gesichert und gefolgt von einer zweiten Sitzung zur vollständigen Extraktion.

Diskussion: Die größte Gruppe endocholedochealer Fremdkörper bilden Operationsresiduen. Die Migration von Clips stellt keine spezifische Komplikation minimal invasiver Techniken dar. Die möglichen physiopathologisch favorisierende Faktoren, die sich aus konventionellem oder minimal invasivem Operationsduktus ergeben, sowie Therapienotwendigkeit und -optionen auch asymptomatischer intracholedochaler Nidus und mögliche intraoperative Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung des Phänomens der Clip-migration bzw. der unbeabsichtigten Fixationen von Drainagen werden erörtert.

Zusammenfasung: Die Autoren schließen, dass dieses seltene Ereignis im Dekurs kompliziert verlaufender Cholecystektomien vor allem bei rezidivierender Choledocholithiasis differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden muss und unterstreichen die präponderante Rolle der therapeutischen Endoskopie.