Z Gastroenterol 2014; 52 - P18
DOI: 10.1055/s-0034-1376002

Behandlung von Präkanzerosen und Frühkarzinomen des oberen Gastrointestinaltrakts mittels endoskopischer Submukosadissektion

V Winna 1, M Wappl 1, M Häfner 1
  • 1St. Elisabeth Krankenhaus Wien, Wien, Austria

Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) ist in Asien seit Jahren eine Standardmethode in der Behandlung von Präkanzerosen und Frühkarzinomen des oberen Gastrointestinaltrakts. Der Vorteil dieser Methode liegt in der Möglichkeit einer „en bloc“ Resektion auch größerer Läsionen, was die Rezidivrate senkt und eine sichere histologische Beurteilbarkeit der Tumorrandbereiche erlaubt. Die Indikationstellung erfolgt gemäß der erweiterten Ono-Kriterien. Werden diese Kriterien erfüllt, können mit der ESD vergleichbare Langzeitergebnisse wie beim chirurgischen Goldstandard erzielt werden.

Es werden 14 Fälle von ESD im Zeitraum von 29.09.2010 bis 11.03.2014 aufgelistet und hinsichtlich der Rezidivrate, Komplikationen und der R0-Resektionsrate analysiert.

Die Eingriffe erfolgten bei 5 männlichen und 9 weiblichen Patienten. Das mediane Alter bei Eingriffsdatum betrug 67 Jahre. Eine ESD wurde im Ösophagus durchgeführt, die übrigen im Magen. Alle Eingriffe erfolgten unter Sedierung mit Propofol. Die durchschnittliche Tumorgröße betrug 26 mm. Eine komplette Resektion gelang in 86% der Fälle. Die histologischen Untersuchungen ergaben drei Adenom des Magens (LGIEN), ein Carcinoma in situ des Magens (HGIEN), vier Magenfrühkarzinom (M1-SM1), zwei Polypen des Magens und einen gastrointestinalen Stromatumor. In einem Fall bestand ein invasives Magenkarzinom (SM2) und es wurde ein weiteres chirurgisches Prozedere veranlasst. Die ESD im Ösophagus erfolgte bei einem mukosalen Plattenepithelkarzinom. In 79% der Fälle lag eine R0-Resektion vor. Perinterventionell traten in 7 Fällen Blutungen auf, welche alle erfolgreich endoskopisch gestillt werden konnten. Zweimal kam es zu verspäteten Blutungen, wobei einmal die Gabe von Erythrozytenkonzentraten erforderlich war. In drei Fällen kam es zu einer Perforation, davon konnten zwei endoskopisch mittels Clipping behandelt werden. Eine Stenose trat in keiner der Interventionen auf. Bei einem medianen Beobachtungszeitraum von 10 (± 11) Monaten, kam es zu keinem Rezidiv.

Die ESD ist eine effektive Methode zur Behandlung von Präkanzerosen und Frühkarzinomen. Dadurch kann häufig eine Operation vermieden werden. Trotzdem bleibt diese Methode nur erfahrenen Endoskopikern vorbehalten, da eine erhöhte Komplikationsrate besteht.