Z Gastroenterol 2014; 52 - P23
DOI: 10.1055/s-0034-1376007

Retrospektive Evaluierung der Sensitivität des I-FOBT Stuhltests [OC-Sensor® Test] zur Bestimmung von okkultem Blut im Stuhl im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung

V Tüfekci 1, M Frass 1, S Nistler 2, E Wohlschläger-Krenn 2, R Winker 2, T Scherzer 2
  • 1Medizinische Universität Wien, Klinik Innere Medizin I, Abteilung für Onkologie, Wien, Austria
  • 2Gesundheits- und Vorsorgezentrum der KFA, Sanatorium Hera, Wien, Austria

Hintergrund: Das Kolo-Rektale Karzinom ist das dritt-häufigste Karzinom weltweit. Der Goldstandard zur Detektion von Kolo-Rektalen Karzinomen oder deren Vorstufen ist die Koloskopie, welche im Rahmen der Vorsorge ab dem 50. Lebensjahr empfohlen wird. Des Weiteren werden jährliche Untersuchungen auf okkultes Blut mittels Stuhltest empfohlen. In diesem Zusammenhang untersucht diese Studie die Sensitivität des I-FOBT Stuhltests im Vergleich zur Koloskopie im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung.

Patienten und Methodik: Dies ist eine retrospektive Analyse von 5168 Patienten [Männer: n = 2518, Frauen: n = 2650, Alter 50,5 Jahre ± 11,9 (Mittelwert ± STAW)] die zwischen 01.01.2013 und 31.01.2014 einen I-FOBT Stuhltest im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung erhalten haben. Falls ein I-FOBT Stuhltest positiv war (> 50 ng/ml), wurde dem Patienten zu einer Koloskopie geraten. Patienten mit einem negativen I-FOBT (< 50 ng/ml) erhielten ab dem 50. Lebensjahr eine Empfehlung zur Vorsorgekoloskopie (nicht Teil dieser Auswertung). Diese Studie analysiert die Gruppe der Patienten mit einem positiven I-FOBT mit anschließender Koloskopie. In dieser präliminären Analyse wurde zwischen Karzinomen, möglichen Blutungsquellen (Noduli hämorrhoidales, Divertikel, Colitis, usw.) bzw. einem unauffälligen Befund unterschieden.

Resultat: Bei 4827 Patienten (93,4%) war der I-FOBT Stuhltest negativ (< 50 ng/ml), bei 341 Patienten (6,6%) war der Stuhltest positiv (> 50 ng/ml). Bis zu diesem Zeitpunkt konnten Koloskopien von 93 (27,3%) Patienten mit positivem Stuhltest ausgewertet werden, die vollständigen Daten werden beim Meeting präsentiert. Bei keinem der analysierten Patienten konnte bis dato ein Karzinom gefunden werden, bei 46 Patienten (49,5%) konnten mögliche Blutungsquellen detektiert werden (Noduli hämorrhoidales: n = 25, Divertikel: n = 17, Colitis: n = 4). Bei 26 Patienten (28,0%) war die Koloskopie unauffällig. Insgesamt wurden bei 42 Patienten (45,2%) Polypen gefunden.

Zusammenfassung: Neben der Vorsorgekoloskopie als Goldstandard ist der I-FOBT Stuhltest eine nützliche Methode zur Detektion von blutenden Läsionen im Dickdarm im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung.