Z Gastroenterol 2014; 52 - P59
DOI: 10.1055/s-0034-1376043

Kärntner Erfahrungen mit Silibinin bei HCV Genotyp 4

M Ortner 1, HP Gröchenig 1, F Siebert 1, J Tscherpel 2, W Korak 3
  • 1KH Barmherzige Brüder St. Veit/Glan, St. Veit/Glan, Austria
  • 2LKH Villach, Villach, Austria
  • 3Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria

Einleitung: Bei der chron. Hepatitis C stellen Infektionen mit dem Genotyp 4 eine schwierig zu behandelnde Gruppe dar. Das Hauptauftreten von Genotyp 4 wird v.a. in Afrika und in Ländern des östlichen Mittelmeers beobachtet, wobei bei weiterer Subtypisierung der Genotyp 4a größtenteils bei Patienten mit intravenösem Drogenkonsum gefunden wird. Die Standardtherapie im Jahr 2013 bestand aus einer 48-wöchigen Verabreichung von pegyliertem Interferon und Ribavirin mit durchschnittlichen Ansprechraten (SVR) zwischen 50 – 70%

Fallberichte: In Kärnten wurden 2013 vier bereits vorbehandelte Patienten mit Genotyp 4 (sämtlich relapser) mit Silibinin i.v. behandelt, wobei Dosis als auch Dauer der Silibiningabe jeweils ident waren (20 mg/kgKG für 21 Tage), der Zeitpunkt der Gabe je nach Zentrum aber unterschiedlich gehandhabt wurde.

Patienten 1+2 erhielten eine lead in Phase mit Silibinin mono, gefolgt von üblicher SOC beginnend am letzten Tag der Silibiningabe.

Patient 3 erhielt zusätzlich zur SOC Therapie Silibinin in den ersten 3 Therapiewochen.

Patient 4 erhielt SIlibinin ab Woche 12 der SOC.

Hinsichtlich des Therapieerfolges zeigte sich, dass Patienten 1+2 einen Wiederanstieg der Viruslast ca. 4 Monate nach Therapieeinleitung hatten und die Behandlung folglich abgebrochen wurde.

Pat 3+4 zeigen eine SVR 12.

Diskussion: Zusammenfassend zeigt sich bei unserem Patientenkollektiv eine SVR 12 von 50%, wobei der optimale Verabreichungszeitpunkt von Silbinin nicht definiert ist. Laut unseren Daten scheint aber bei Genotyp 4 Relapsern eine add on Gabe die Ansprechrate zu verbessern.

Literatur: Rutter K et al: Intravenous silibinin as rescue treatment for on-treatment non-responders to pegylated interferon/ribavirin combination therapy, Antivir Ther 2011;16 (8): 1327 – 33