Dialyse aktuell 2014; 18(3): 122
DOI: 10.1055/s-0034-1376144
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hygiene und Dialyse

Friedrich von Rheinbaben
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Publication Date:
30 April 2014 (online)

Hygiene und Infektionsprävention ist und bleibt ein zentrales Thema in der Dialyse. Im alten China soll ein Arzt für die Zeit bezahlt worden sein, in der sein Patient gesund war. Erkrankte er, so blieben die Zahlungen aus. Von dieser bemerkenswerten Einstellung zum Thema „Prävention“ sind wir hierzulande weit entfernt: Zu handeln, damit es keine Folgen gibt, ist uns fremd. Und wenn der Gegner dann noch mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist, erscheint uns dies besonders fremd. So schleichen sich unsichtbare Fehler ein! Sie zu erkennen und zu beheben, wird oft erst durch Hygienekontrollen möglich. Ihnen ist ein Beitrag in dieser Ausgabe der Dialyse aktuell gewidmet.

Ein Eckpunkt der Gegenmaßnahmen ist die Desinfektion. Die hierfür verwendeten Mittel müssen außerordentlich wirksam sein. Zu deren „Nebenwirkungen und Risiken“ fragen Sie aber ausnahms-weise einmal nicht Ihren Arzt oder Apotheker, sondern lesen Sie den Beitrag „Desinfektionsmittel – Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit“.

Einen Blick in die Zukunft gestattet der Beitrag zur Membranzellelektrolyse. In-situ-Generierungssystemen für die Bildung von Desinfektionswirkstoffen gehört in manchen Bereichen der Hygiene die Zukunft. Warum nicht auch in der Dialyse? Hierfür bietet sich die neuartige Technologie jedenfalls an. Bei der Wasserbehandlung im Lebensmittelbereich hat sie inzwischen ihren festen Platz. Die Zeiten, in denen das Verfahren mit mystischen Argumenten beworben wurde, sind glücklicherweise Vergangenheit. Wer also mehr über die Verfahren wissen möchte, dem sei die Lektüre des Beitrages „Diaphragma-Elektrolyse-Verfahren – Generierung von Desinfektionswirkstoffen und Wasserbehandlung“ ans Herz gelegt.

Auch Administratives darf und soll in dieser Ausgabe der Dialyse aktuell nicht fehlen. Dies geschieht mit dem Beitrag „Das Infektionsschutzgesetz – Umsetzung durch die Länderhygieneverordnungen und deren Anforderungen an Dialyseeinrichtungen“ von Werner, Assadian und Kramer. Der Artikel skizziert den sich durch die jeweiligen Länderhygieneverordnungen ergebenden Handlungsbedarf für Dialyseeinrichtungen. Besonders ist auf die tabellarische Übersicht hinzuweisen, die den Abgleich der Forderungen der einzelnen Länderhygieneverordnungen mit der eigenen „Ist-Situation“ ermöglicht. Sie ist ein besonders gelungenes praxistaugliches Werkzeug zur Analyse der eigenen Situation.