Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2014; 01(01): 53-71
DOI: 10.1055/s-0034-1377624
Fortbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operative und interventionelle Therapie aortoiliakaler Gefäßverschlüsse

H. C. Rieß
,
S. W. Carpenter
,
J. Kosan
,
A. Larena-Avellaneda
,
E. S. Debus
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 September 2014 (online)

Preview
Fazit

Es gibt heute eine Vielzahl von endovaskulären und offen-chirurgischen Verfahren, mit denen sich Verschlussprozesse im aortoiliakalen Gefäßabschnitt suffizient behandeln lassen. Neben der nicht invasiven farbkodierten Duplexsonographie für Diagnose und Therapieplanung bietet die Subtraktionsangiografie die Möglichkeit, eine invasive Diagnostik mit einer endovaskulären Therapie in einem Schritt zu verbinden (sog. One-Stop-Shopping). Grundsätzlich sollten vor einer invasiven Therapie konservative Therapiemaßnahmen voll ausgeschöpft sein, jedoch ist die Indikation zur invasiven Therapie bei im Berufsleben stehenden Patienten, mit entsprechender Gefäßmorphologie und hohem Leidensdruck, großzügig zu stellen. Es werden heute mit Hilfe von endovaskulären Verfahren auch bei Typ C- und D-Läsionen der TASC-II-Klassifikation exzellente Ergebnisse erzielt. Dabei scheint die Wahl des Stents unabhängig von der Art der jeweiligen Läsion und dem klinischen Stadium keinen Einfluss auf die Langzeit-Offenheitsraten zu nehmen. Eine zunehmende Anzahl multimorbider Patienten begünstigt den Einsatz von risikoarmen endovaskulären Therapieverfahren mit niedriger Krankenhausverweildauer nicht zuletzt, da Studien zufolge ihr primärer Einsatz in der Behandlung symptomatischer aortoiliakaler Verschlussprozesse, auch bei Misserfolg und sekundärer offen-chirurgischer Behandlung, keinen Nachteil in Bezug auf die Mortalität und den Extremitätenverlust hat. Für die Optimierung der Behandlungsergebnisse und die Durchführung einer einzeitigen Mehretagenrekonstruktion erscheint die Kombination mit chirurgischen Maßnahmen sinnvoll.