Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2014; 4(3): 178-183
DOI: 10.1055/s-0034-1383442
Fachwissen
Schritt für Schritt
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Interpretation der Blutgasanalyse

Christian Heß
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Publication Date:
17 July 2014 (online)

Zusammenfassung

Störungen der Ventilation, des Gasaustauschs und des Säure-Basen-Haushalts sind im klinischen Alltag häufig, die Interpretation bisweilen schwierig. In der Praxis bieten sich verschiedene Lösungswege an, beispielsweise das klassische Vorgehen anhand von einfachen Formeln (z.B. Anionenlücke). Es hat den Vorteil der raschen bettseitigen Interpretationsmöglichkeit mit geringem Aufwand. Wichtige Störungen (z.B. Hypoxie, Azidosen/Alkalosen) können so erkannt und im klinischen Kontext interpretiert werden.

Kernaussagen

  • Eine Blutgasanalyse (BGA) ist einzigartig und durch nichts zu ersetzen.

  • Kritisch Kranke, Patienten mit Atemnot oder unklaren Krankheitsbildern sollten eine BGA erhalten – bei kritisch Kranken inkl. Elektrolyte, Laktat, Glukose, Hämoglobin.

  • Bei der Interpretation geht man nach einem festen Schema vor. Die Anionenlücke ist Bestandteil der BGA-Interpretation.

  • Mithilfe von Anamnese und körperlicher Untersuchung grenzt man zunächst die erwarteten Störungen ein.

  • Kombinierte Störungen sind v. a. bei kritisch Kranken häufig.

  • Goldene Regel: Korrelieren die gemessenen Werte mit dem klinischen Befund?