Z Gastroenterol 2014; 52 - KC116
DOI: 10.1055/s-0034-1386418

Die CDT-Enteritis nach Ileostomaanlage

M Hoffmann 1, A Kühling 1, E Schlöricke 2, T Laubert 1, I Jelkmann 1, T Keck 1
  • 1UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Germany
  • 2WKK Heide, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Heide, Germany

Einleitung: Die CDT-Kolitis ist eine bekannte Komplikation nach systemischer Antibiotikatherapie und geht mit Diarrhoeen einher. Bei schwerem Verlauf und immunsupprimierten Patienten ist die Erkrankung mit einer signifikanten Mortalität assoziiert. Nach Prokto-Kolektomie wurden einzelne Fälle einer CDT-Enteritis beschrieben. Bis dato existieren keine Beschreibungen für eine Enteritis nach Anlage einer protektiven Ileostomie.

Ziele: Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Untersuchung der Inzidenz einer CDT-Enteritis in einem Kollektiv von 680 Patienten, bei denen eine elektive Anlage oder Rückverlagerung einer protektiven Ileostomie zwischen 1996 und 2011 erfolgte.

Methode: Insgesamt 679 Patienten wurden in die Auswertung eingeschlossen. Die Auswertung erfolgte im Sinn einer retrospektiven Analyse der Daten des Gesamtkollektivs von Patienten mit einer Ileostomie. Für die Diagnose einer CDT-Enteritis war der Nachweis des Toxins und oder Antigens im Stuhl bei gleichzeitig bestehender ausgeprägter Förderung über das Ileostoma notwendig.

Ergebnis: Bei insgesamt 43 Patienten wurde im Rahmen der mikrobiologischen Diagnostik ein Nachweis einer CDT-Enteritis geführt. Als Risikofaktoren wurden in der multivariaten Analyse das Alter und die Dauer der Intensivtherapie nachgewiesen.

Schlussfolgerung: Die CDT-Enteritis ist eine bisher möglicher Weise unterschätzte Erkrankung, da sie nur bei entsprechender mikrobiologischer Anforderung nachgewiesen werden kann. Bei entsprechender Symptomatik sollte die Erkrankung in die differentialdiagnostischen Überlegungen mit einbezogen werden.