Psychiatr Prax 2015; 42(05): 235-236
DOI: 10.1055/s-0034-1387694
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frührehabilitation – ein Stiefkind der Psychiatrie

Early Rehabilitation – A Step Child of Psychiatry

Autoren

  • Holger Hoffmann

    Universitäre Psychiatrische Dienste Bern, Schweiz
  • Dorothea Jäckel

    Universitäre Psychiatrische Dienste Bern, Schweiz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Juni 2015 (online)

Die Inklusion psychisch kranker Menschen in das Arbeitsleben wird nicht nur erschwert durch hohe Zugangsschwellen zur Arbeitsrehabilitation und geringe Wirksamkeit traditioneller arbeitsrehabilitativer Ansätze, sondern auch durch das Fehlen einer psychiatrischen Frührehabilitation. Meist folgt nach Verlust des Arbeitsplatzes eine Phase der Stagnation und des Abwartens, die den Chronifizierungsprozess befördert und eine spätere Reintegration erheblich erschwert oder sogar verhindert [1] [2].

Die Mehrzahl der Menschen mit psychischen Störungen befindet sich in psychiatrisch-psychotherapeutischer Behandlung im Rahmen verschiedener Settings (stationär, tagesklinisch, ambulant), in denen eine Identifikation und Bearbeitung ihrer arbeitsbezogenen Problemlagen kaum stattfindet.