Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb11_04
DOI: 10.1055/s-0034-1388211

Transvaginalsonografie der Cervix beim kombinierten Screening auf Frühgeburt mit 11–13 SSW: Vergleich von Untersucherqualität

I Schrettenbrunner 1, M Meusel 1, R Lachmann 1
  • 1Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ an der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Germany

Zielsetzung: Frühgeburtlichkeit ist die Hauptursache für neonatale Todesfälle. Die Fetal Medicine Foundation hat ein kombiniertes Screening auf Frühgeburtlichkeit im Rahmen des 11 – 13 SSW eingeführt. Dieses bezieht anamnestische, biochemische und sonographische Faktoren ein. Die transvaginal erhobenen Leitstrukturen wurden von 2 Untersuchern verglichen.

Methode: Im Rahmen unserer Erst-Trimester-Klinik werden Patienten zum kombinierten Screening auf Frühgeburtlichkeit überwiesen. In dieser Studie wurde 19 konsekutiv untersuchte Fälle eingeschleusst, bei denen die Cervix auch vaginal (C10 – 3v) nach den Kriterien der FMF eingestellt und die sichere Differenzierung von Endocervix/Cervix-Isthmus-Komplex von 2 Untersuchern unabhängig dokumentiert wurde (Philips EPIQ 7G). Es wurden anonymisiert die erhobenen Ultraschallbilder der mittelsagittalen Cervix von je einem ärztlichen Kollegen ohne und mit Certificate of Competence für Zervixlängenmessung analysiert. Die Daten wurden mittels SPSS 22 analysiert.

Ergebnisse: Die Bland-Altman-Plots zeigten eine gute Interobserver-Variabilität, der im Screening-Algorithmus verwendeten Endocervixmessung. Der Untersucher ohne Certificate of Competence mass die Endocervix im Durchschnitt 0,36 cm geringer. Die Messergebnisse waren statistisch signifikant unterschiedlich zwischen erfahrenem und unerfahrenem Untersucher (p = 0,012).

Diskussion: Diese Studie zeigt die Notwendigkeit eines Trainings und Zertifizierungsprozesses, da sonst die Performance des Screenings auf Frühgeburt mit 11 – 13 SSW leiden würde mit Erhöhung der Falsch-Positiv-Rate und somit erhöhter Interventionsquote und Verunsicherung der Patienten.

Literatur:

Lachmann R, Schleussner E. Frühgeburt, Prädiktion, Prävention und Diagnostik. Gynakol Gebh 2013; 18

Greco, E, Lange, A, Ushakov, F, Calvo, JR & Nicolaides, KH 2011, 'Prediction of spontaneous preterm delivery from endocervical length at 11 to 13 weeks' Prenatal Diagnosis.

Lachmann R, Frühgeburtsscreening, -prävention und geburtshilfliche Risiken der Konisation. Gyn(18) 2013