Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro03_06
DOI: 10.1055/s-0034-1388283

Operative Zugangswege zur Hysterektomie aufgrund benigner Indikationen in Österreich 2002–2012

KM Edler 1, M Entleitner 2, W Neunteufel 1, K Tamussino 3
  • 1Krankenhaus der Stadt Dornbirn, Dornbirn, Austria
  • 2Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheit, Wien, Austria
  • 3Univ.-Frauenklinik Medizinische Universität, Graz, Austria

Fragestellung: Wie ist die Verteilung der operativen Zugangswege zur Hysterektomie aufgrund benigner Indikationen in Österreich? Gab es zwischen 2002 und 2012 Veränderungen dieser Verteilung?

Methoden: Wir untersuchten die Anzahl der Aufenthalte in Akutkrankenanstalten mit dem Eingriff „Hysterektomie“ aus der BMG-Diagnosen- und Leistungsdokumentation der Krankenanstalten. Eingriffe mit MEL-Codes JK090 (Laparoskopische suprazervikale Hysterektomie) JK100 (Laparoskopisch(-assistierte vaginale)e Hysterektomie), JK110 (Abdominale Hysterektomie), JK120 (Vaginale Hysterektomie) wurden zum größten Teil aus gutartigen Gründen durchgeführt. Durch die Änderung der LKF Codierung 2002 lassen sich die operativen Zugangswege zur Hysterektomie ab 2002 nachvollziehen.

Ergebnisse: 2012 wurden in österreichischen Akutkrankenanstalten 8992 Hysterektomien aufgrund benigner Indikationen durchgeführt. 9% wurden laparoskopisch suprazervikal, 18% laporoskopisch oder laparoskopisch-assistiert, 28% abdominal und 45% vaginal durchgeführt.

Zwischen 2002 und 2012 kam es zu deutlichen Veränderungen bei der Verteilung der Zugangswege: die abdominale Hysterektomie ging von 42% auf 28% zurück, die laparoskopisch suprazervikale Hysterektomie stieg von 2,4% auf 8,6% und die laparoskopisch (assistierte) Hysterektomie stieg von 2,9% auf 18%. Die vaginale Hysterektomie war mit 52% 2002 und 45% 2012 der häufigste Zugangsweg. Die Kodierung erlaubte keine Trennung zwischen laparoskopischer and laparosopisch-assistierter oder robotisch-assistierter Hysterektomie.

Diskussion: Die rückläufige Hysterektomierate in Österreich zwischen 2002 und 2012 ging mit deutlichen Veränderungen der Verteilung der operativen Zugangswege einher. In Österreich stieg der Anteil der minimal invasiv durchgeführten benignen Hysterektomien von 58% auf 72%. Der häufigster Zugangsweg blieb die vaginale Hysterektomie (52% bzw. 45%); die laparoskopischen Verfahren nahmen auf Kosten der abdominalen Hysterektomie zu.