Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko03_19
DOI: 10.1055/s-0034-1388383

Die Expression des Tumorsuppressorgens LDOC1 in Ovarialkarzinomzellen wird durch Promotor-Methylierung reguliert

JK Jückstock 1, A Brüning 1, ML Buchholtz 1, I Mylonas 1, K Friese 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Innenstadt, Klinikum der Universität München, München, Germany

Fragestellung: Aufgrund fehlender Frühsymptome erfolgt die Diagnosestellung beim Ovarialkarzinom häufig erst in fortgeschrittenen Stadien. Damit verbunden sind eine höhere Morbidität und Mortalität der betroffenen Patientinnen. Bei fehlender Spezifität des Tumormarkers CA12 – 5 stellt sich die Frage nach alternativen Markern zur Früherkennung von Ovarialkarzinomen. Wir untersuchten das Tumorsuppressorgen LDOC1 (leucine zipper downregulated in cancer 1) als potentiellen Frühmarker in Ovarialkarzinom-Zelllinien hinsichtlich seiner Expression.

Methodik: Verschiedene Ovarialkarzinom-Zelllinien (u.a. OV-MZ- 5, OV-MZ- 6, OV-MZ- 26) wurden mittels RT-PCR (Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion) und real-time PCR auf die Expression von LDOC1 untersucht. Der Nachweis von Promoter-Methylierungen erfolgte mittels für die Methylierung spezifischer Primer nach Bisulfit-Modifizierung der genomischen DNA.

Ergebnis: Vier der sieben untersuchten Ovarialkarzinom-Zelllinien zeigten eine komplette Downregulation des LDOC1-Gens. Das Abschalten des Gens wurde weder durch eine Deletion, noch durch ein Rearrangement, sondern durch die Methylierung und damit Inaktivierung des betreffenden Promotors ausgelöst, wie sich durch Verwendung von für die Promotor-Methylierung spezifischen Primern nachweisen liess. Weiterhin konnte die Methylierung des Promotors durch Zugabe von AdC (5-aza-2′-deoxycytidine), einem Inhibitor von DNA-Methyltransferasen, verhindert und damit eine Reaktivierung des LDOC1-Gens erreicht werden.

Schlussfolgerung: Das Tumorsuppressorgen LDOC1 ist in Ovarialkarzinom-Zelllinien durch Promotor-Methylierung reguliert und könnte damit als Frühmarker dienen. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob der Nachweis von methyliertem LDOC1 im peripheren Blut sensitiv und spezifisch genug für eine minimal-invasive Frühdiagnostik des Ovarialkarzinoms ist.