Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko09_16
DOI: 10.1055/s-0034-1388494

eHealth in der gynäkologischen Onkologie: neue Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Arzt, Patientin und Pflege

T Kirkovits 1, R Wuerstlein 1, I Bauerfeind 2, R Haidinger 3, U Goldmann-Posch 4, K Paradies 5, N Harbeck 1, T Schinkoethe 1
  • 1Brustzentrum am Klinikum der Universität München, CCC of LMU, München, Germany
  • 2TZM – Tumorzentrum München, Klinikum Landshut, Gynäkologie und Geburtshilfe, Landshut, Germany
  • 3Brustkrebs Deutschland e.V., Hohenbrunn/München, Germany
  • 4mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V., Augsburg, Germany
  • 5KOK – Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege, Hamburg, Germany

Fragestellung: Der Mangel an Compliance und Adhärenz in der oralen Therapie bei Patientinnen mit Brustkrebs führt zu einem signifikanten Anstieg der Mortalität. Einnahmetreue und etwaige Nebenwirkungen können nur schlecht kontrolliert werden, Gegenmaßnahmen nur verspätet eingeleitet werden.

Im Rahmen einer Befragung sollen die aktuelle Nutzung von Internet und modernen Medien unter Brustkrebspatientinnen, gynäkologischen Onkologen/-innen und onkologischen Fachpflegekräften ermittelt werden. Spezielles Augenmerk wurde darauf gelegt, wie die Kommunikation zwischen diesen Personengruppen verbessert und damit die Compliance der Patientinnen gesteigert werden kann.

Methodik: Mithilfe eines anonym auszufüllenden Fragebogens wird der aktuelle Besitz von modernen Medien (PC, Tablet, Smartphone) sowie die Nutzung von Internet und anderen Kommunikationswegen in den drei Teilnehmergruppen ermittelt. Auch die Vorstellungen und Wünsche für zukünftige Möglichkeiten der eHealth-basierten Patientenunterstützung werden erhoben.

Ergebnis: Insgesamt nahmen 631 Patientinnen, 120 Ärzte/-innen und 96 Pflegekräfte an der Umfrage im Jahr 2013 teil.

Alle Untergruppen nutzen das Internet für alltägliche Zwecke als auch für Gesundheitsthemen (Patienten: 93% bzw. 77%; Ärzte: 100% bzw. 98%; Pflege: 92% bzw. 93%). Eine Mehrheit aller Teilnehmer kann sich die Unterstützung während der Langzeittherapie durch das Internet oder Smartphone vorstellen (Unterstützung mittels Internet: Patienten: 54%; Ärzte: 66%; Pflege: 57%).

Schlussfolgerung: Diese Umfrage zur Anwendung von eHealth in der gynäkologischen Onkologie zeigt ein großes Interesse unter Ärzten/-innen, Pflegepersonal und Patientinnen neue, zusätzliche, interaktive Therapiemöglichkeiten in die Behandlung von Brustkrebs zu integrieren. Eine Zunahme der Einnahmetreue sowie eine Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation als auch eine Erleichterung des klinischen Alltags kann durch diese Unterstützungsmöglichkeit ermöglicht werden.